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Gasautos nach 2035: Was bleibt möglich?

Gasautos nach 2035: Was bleibt möglich?

Du überlegst, wie es nach 2035 mit deinem Benziner weitergeht? Der Countdown für neue Verbrenner läuft, weil ab diesem Jahr keine neuen Benzin- oder Dieselautos mehr zugelassen werden dürfen – zumindest in der EU. Viele Leute denken deshalb, dass sie ihre alten Gasautos dann auch nicht mehr fahren dürfen. Doch die Realität sieht anders aus: Dein aktuelles Auto bleibt auch nach 2035 legal auf der Straße.

Noch spannender: Du kannst deinen alten Verbrenner sogar noch ganz normal verkaufen, kaufen oder reparieren – kein Fahrverbot, keine Zwangsabgabe. Es gibt kein „Ablaufdatum“ fürs Auto selbst. Das Verbot gilt nur für Neuwagen. Beim Tanken, Reparieren oder Anmelden musst du dir vorerst also keine Sorgen machen. Erst recht nicht, wenn du schon ein bisschen älter oder ein Liebhaber klassischer Motoren bist.

Das EU-Verbot: Was genau ändert sich?

Die Schlagzeile: Ab 2035 ist in der EU Schluss mit der Neuzulassung von Autos mit klassischem Diesel- oder Benzinmotor. Das Verbrennerverbot betrifft aber nicht Autos, die zu diesem Zeitpunkt schon unterwegs sind – gemeint sind wirklich neue Gasautos und Dieselfahrzeuge beim Händler. Bereits zugelassene Fahrzeuge bleiben ausnahmslos legal.

Der genaue Beschluss stammt aus dem Jahr 2023. Die EU einigte sich darauf, ab 2035 keine neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge mehr zuzulassen, die CO2 ausstoßen. Damit ist das Ziel klar: Der Verkehrssektor soll klimaneutral werden. Es heißt aber nicht, dass plötzlich alle Verbrenner von den Straßen verschwinden müssen.

Laut dem offiziellen EU-Parlament:

„Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die vor dem 1. Januar 2035 zugelassen wurden, können weiterhin genutzt, veräußert und instand gehalten werden.“

Wen betrifft das Verbot noch? Tatsächlich gibt es für kleine Hersteller oder bestimmte Nischen (zum Beispiel Sportwagen) Ausnahmen. Auch sogenannte E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, wurden in der Diskussion mehrfach erwähnt. Stand jetzt sind solche Wagen aber eher die Ausnahme als die Regel.

Was bleibt erlaubt?Was ist verboten?
Betrieb, Verkauf, Reparatur von alten GasautosNeuzulassung reiner Benzin- und Dieselautos ab 2035
Import und Export gebrauchter VerbrennerProduktion neuer Verbrenner für EU-Markt

Unterm Strich: Du darfst deinen alten Verbrenner auch nach 2035 ganz normal fahren. Neue Modelle mit reinem Benzin- oder Dieselantrieb? Die sind dann in der EU offiziell Geschichte.

Was passiert mit bestehenden Autos?

Die wichtigste Info zuerst: Auch nach 2035 kannst du deinen Gasauto weiterfahren – ganz legal. Das Verbrennerverbot betrifft nur die Erstzulassung von Neufahrzeugen mit klassischem Benzin- oder Dieselmotor. Bestehende Fahrzeuge sind ausdrücklich außen vor.

Das bedeutet: Du darfst dein Auto weiterhin anmelden, ummelden oder auf einen anderen Halter übertragen. Werkstätten reparieren Gasautos wie gewohnt, Ersatzteile bleiben noch Jahre erhältlich. Man erwartet, dass Ersatzteile für viel gefragte Modelle mindestens zehn Jahre lang gut verfügbar sind.

Auch beim Tanken gibt es kein plötzliches Aus. Tankstellen werden nicht über Nacht geschlossen. Mit dem erwarteten, aber langsamen Rückgang der Gasautos auf den Straßen wird sich das Tankstellennetz zwar nach und nach anpassen, aber ein dramatischer Umbruch ist in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. Wer heute einen Benziner besitzt, muss also keine Panik vor Versorgungsengpässen schieben.

Ein paar Zahlenspiele gefällig? Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt waren Anfang 2024 über 31 Millionen Benziner in Deutschland zugelassen. Selbst wenn die Neuzulassungen ab 2035 auf null schrumpfen, rollt der Großteil dieser Flotte noch viele Jahre weiter. Das durchschnittliche Auto in Deutschland ist rund zehn Jahre alt, manche schaffen locker das Doppelte.

  • Gasauto kann weiter verkauft oder verschenkt werden.
  • Normale Werkstattbesuche bleiben möglich.
  • Tankstellen stellen nicht schlagartig um – Gasautos bleiben versorgbar.
  • Es gibt keine zeitliche Frist, nach der alte Gasautos von der Straße müssen.

Noch ein Fun Fact für Sammler: Klassiker oder Oldtimer werden auch nach 2035 nicht aus dem Stadtbild verschwinden. Wer also sein Herz an einen alten BMW oder Mercedes gehängt hat, muss ihn nicht im Museum verstecken.

Gebrauchtwagen nach 2035

Viele haben Angst, dass mit dem Start des Neuzulassungsverbots für Gasautos auch der Gebrauchtwagenmarkt stirbt. Das passiert nicht. Nach 2035 darfst du als Privatperson oder Händler weiterhin gebrauchte Benziner und Diesel kaufen, verkaufen und anmelden. Die Regelung zielt nur auf komplett neue Autos ab, nicht auf Bestandsfahrzeuge.

Gerade bei Gebrauchtwagen ist die Nachfrage oft groß, zum Beispiel bei Fahranfängern, Zweitwagen oder Liebhaberstücken. Nach Einschätzung des ADAC liegt das Durchschnittsalter eines Autos in Deutschland heute schon bei rund 10 Jahren. Es ist also wahrscheinlich, dass noch viele ältere Modelle lange unterwegs bleiben.

Was ändert sich für Käufer und Verkäufer? Die Preise könnten sich dreigeteilt entwickeln:

  • Sehr gefragte Youngtimer oder Klassiker könnten sogar teurer werden, weil viele Sammler Benziner bevorzugen.
  • Normale Alltagsverbrenner könnten erst einmal stabil bleiben, vermutlich aber mit der Zeit langsam im Wert sinken – auch abhängig davon, wie teuer der Sprit und die Wartung werden.
  • Spezielle Nischenfahrzeuge wie große Diesel-SUVs könnten im Wert sinken, besonders wenn es zusätzliche Umweltzonen gibt.

Hier mal ein kurzer Überblick, wie sich der Markt heute und nach 2035 unterscheiden könnte:

JahrAnteil Verbrenner beim Gebrauchtwagen-Kauf
2024Rund 87%
2035Deutlich sinkend, aber weiter möglich

Du musst dir auch keine Sorgen machen, dass du deinen Verbrenner nach 2035 nicht mehr anmelden oder auf jemand anderen umschreiben kannst. Die Zulassungsstellen behandeln Gebrauchtfahrzeuge weiterhin wie gewohnt – solange sie die üblichen technischen und rechtlichen Anforderungen erfüllen.

Tipp: Wer noch länger Benzin fahren will, achtet beim Gebrauchtwagenkauf auf Modelle, für die es auch in Zukunft Ersatzteile und günstige Wartung gibt. So kann das Auto noch viele Jahre problemlos genutzt werden – das ist gerade für Vielfahrer praktisch, die noch nicht auf Elektroautos umsteigen wollen.

Lohnt sich noch ein Neukauf?

Lohnt sich noch ein Neukauf?

Viele fragen sich gerade: Soll ich überhaupt noch einen Gasauto kaufen, wenn ab 2035 Schluss mit neuen Verbrennern ist? Kurz gesagt: Es kommt auf deinen Alltag an. Autos mit Benzinmotor sind noch mindestens zehn Jahre nach dem Stichtag weiter nutzbar, und das nicht nur in Einzel- oder Spezialfällen. Das Verbot richtet sich ausschließlich gegen die Neuzulassung – nicht gegen den Bestand.

Klar, wenn du dein Auto viele Jahre behalten willst, ist die Frage berechtigt. Experten sagen, dass Ersatzteile für gängige Modelle noch lange verfügbar bleiben. Bekannte Werkstätten bestätigen das regelmäßig. Einige Hersteller haben zudem angekündigt, After-Sales-Service für Verbrenner noch über 2040 hinaus zu garantieren – etwa Volkswagen und BMW.

Viele Leasingfirmen bieten wegen der Zukunftsunsicherheit schon flexiblere Verträge an, und die Preise für gebrauchte Verbrenner steigen aktuell sogar leicht an. Ein Blick auf die Zahlen zeigt:

JahrAnteil Benzin/Diesel an Neuzulassungen (Deutschland)
202159%
202347%
202439%

Das Interesse lässt langsam nach, aber noch ist der Markt groß. Wenn du regelmäßig lange Strecken fährst, viel auf dem Land unterwegs bist oder Wert auf unkompliziertes Tanken legst, kann ein neuer Gasauto durchaus sinnvoll sein. Wichtig: Beachte mögliche Änderungen bei Kfz-Steuern, denn die könnten in den nächsten Jahren für Verbrenner steigen.

  • Plane längere Haltedauer ein, wenn du jetzt kaufst.
  • Bedenke: Tankstellen werden nicht über Nacht verschwinden, aber mit steigendem Elektroanteil könnte das Netz irgendwann kleiner werden.
  • Eventuell gibt es ab 2035 attraktive Rabatte, weil Händler Restposten loswerden wollen.

Wer einen Verbrenner kauft, fährt nach heutigem Stand recht sicher in die 2040er. Falls dir Umweltzonen und Fahrverbote Sorgen bereiten: Aktuell sind keine europaweiten Fahrverbote für alte Benziner geplant, aber in großen Städten kann es lokale Einschränkungen geben. Elektro bleibt die Zukunft, aber mit etwas Weitblick kann sich ein letzter Kauf vom Gasauto für dich trotzdem noch lohnen, wenn du auf Flexibilität und bekannte Technik setzt.

Kritik und Ausnahmen

Das Verbot für neue Gasautos ab 2035 sorgt bei vielen für Stirnrunzeln. Autofans, Werkstätten und manche Politiker sagen ganz klar: Zu radikal, zu schnell, gerade auf dem Land. Sie finden, die Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist noch lange nicht überall fit – besonders außerhalb großer Städte. Auch der Gebrauchtwagenmarkt und Jobs in klassischen Autowerkstätten könnten gedrückt werden, weil vielleicht weniger zu tun ist, wenn viele neue Autos elektrisch fahren.

Doch es gibt Ausnahmen von der Regel. Spezielle Fahrzeuge wie Traktoren oder klassische Autos (so genannte "Oldtimer") sind nicht vom Verbot betroffen. Wer also einen Youngtimer oder Klassiker fährt, kann völlig entspannt bleiben. Auch leichte Nutzfahrzeuge bekommen zum Teil Übergangsfristen. Ein weiterer Sonderfall sind sogenannte E-Fuels – also synthetische Kraftstoffe, bei denen sich die Politik noch uneinig ist. Für diese könnte es nach aktuellem Stand Nischenlösungen geben, falls sie wirklich CO2-neutral bleiben.

Hier ein Überblick, wo Ausnahmen gelten – und wo nicht:

  • Oldtimer: Weiterhin erlaubt, auch nach 2035.
  • Bestandsfahrzeuge: Alles, was vor 2035 zugelassen ist, bleibt auf der Straße.
  • Leichte Nutzfahrzeuge: Unterliegen teils anderen Fristen, je nach EU-Mitgliedstaat.
  • E-Fuels-Ausnahmeregel: In Arbeit – noch keine endgültige Entscheidung.
  • Motorräder: Sind bisher nicht vom Verbrenner-Verbot betroffen.

Die Diskussion bleibt hitzig: Ein ZDF-Bericht aus dem Frühjahr 2024 zeigte, dass laut einer Umfrage nur etwa 37% der Leute sofort bereit sind, auf Elektroautos umzusteigen. Viele machen sich Sorgen um Reichweite und Kosten – das zeigt ziemlich deutlich, wie wichtig klare Regeln und eine funktionierende Infrastruktur für den Wechsel sind.

Tipps für Verbrenner-Fahrer

Wenn du ein Gasauto oder einen anderen Verbrenner fährst, ändert sich bis 2035 im Alltag erstmal kaum etwas. Trotzdem lohnt es sich, ein paar Dinge im Hinterkopf zu behalten, damit du später keine bösen Überraschungen erlebst.

  • Tankstellen bleiben offen: Auch nach 2035 wird es noch etliche Tankstellen geben, weil Millionen Verbrenner weiter unterwegs sind. Der erste große Rückbau der Versorgung wird eher gegen 2040 ein Thema, und auch dann läuft das schrittweise.
  • Wertverlust einkalkulieren: Experten gehen davon aus, dass der Restwert von Gasautos langsam sinkt, sobald Elektroautos günstiger und beliebter werden. Wer einen Verkauf plant, sollte das Timing gut überlegen, damit es nicht zum Schnäppchenpreis kommt.
  • Werkstatt-Frage klären: Die meisten Werkstätten bieten weiterhin Service für Benziner und Diesel an. Manche Betriebe spezialisieren sich zwar um, aber Ersatzteile und Know-how werden noch viele Jahre verfügbar sein. Am besten hältst du Kontakt zu einer guten freien Werkstatt.
  • Versicherung checken: Mit sinkender Zahl der Verbrenner könnten Versicherungsprämien für bestimmte Modelle steigen, aber meist sind die Unterschiede gering. Ein regelmäßiger Preisvergleich lohnt sich trotzdem immer.
  • Aufkleber & Umweltzonen beachten: Immer mehr Städte setzen auf Umweltzonen. Informiere dich, welche Plaketten du brauchst und ob ältere Gasautos betroffen sind. Gerade ältere Diesel haben es jetzt schon schwerer in Innenstädten.
  • Länger fahren lohnt manchmal: Wer sein Fahrzeug sowieso lange behalten will, kann in Ruhe weiterfahren und sich ohne Zeitdruck informieren, wann und wie ein Umstieg für ihn Sinn macht.
Anzahl Verbrenner in DeutschlandJahr
39,1 Mio.2024
32-35 Mio. (Prognose)2035

Falls du besonders viel fährst, lohnt es sich, mal durchzurechnen, wann ein Wechsel auf Elektro wirklich günstiger ist. Ladeinfrastruktur, staatliche Prämien und Wartungskosten ändern sich – das macht einen spürbaren Unterschied.

Lukas Ehrlichmann

Lukas Ehrlichmann

Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.

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