Welches ist umweltfreundlicher: Propan oder Erdgas?

Der CO2-Ausstoß von Erdgas ist im ersten Moment meist geringer als der von Propan. Aber was steckt dahinter, und wie sieht das im Alltag wirklich aus? Mal ehrlich, wer von uns denkt beim Grillen oder Kochen groß über Emissionen nach? Genau da wird es spannend.
Erdgas kommt meist direkt aus der Leitung ins Haus. Propan dagegen wird in Flaschen oder Tanks gelagert, darum denken viele, es ist irgendwie altmodischer. Doch beim Umweltschutz zählen mehr als nur schicke Technik oder Bequemlichkeit. CO2, Lagerung, Leckagen: Es gibt viele Faktoren, die überraschen. Wusstest du zum Beispiel, dass Methan – also der Hauptbestandteil von Erdgas – viel klimaschädlicher ist als CO2, wenn es in die Luft entweicht?
Echte Unterschiede tauchen auch im Alltag auf: Beim Campen, beim Kochen draußen oder beim Heizen mit dem Kaminofen. Hier macht es einen Unterschied, welches Gas du auswählst – für die Nachbarn, für deinen Geldbeutel und für die Umwelt. Reden wir also Tacheles: Was ist für dich und für unsere Umwelt wirklich besser – Propan oder Erdgas? Und worauf solltest du beim Wechsel achten?
- Was steckt hinter Propan und Erdgas?
- CO2-Fußabdruck im Vergleich
- Herstellung, Transport und Lagerung
- Anwendung im Alltag: Wo macht’s den Unterschied?
- Praktische Tipps für ein grüneres Zuhause
Was steckt hinter Propan und Erdgas?
Bevor wir diskutieren, was grüner ist, musst du erst mal wissen, was Propan und Erdgas überhaupt sind und wo sie herkommen. Beide sind sogenannte fossile Brennstoffe, aber sie unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und Herkunft.
Propan, oft als LPG (Liquefied Petroleum Gas) verkauft, wird bei der Förderung von Erdöl und Erdgas gewonnen. Es wird dann als Flüssiggas abgefüllt, zum Beispiel in Gasflaschen für den Grill oder im großen Tank fürs Haus. Propan besteht hauptsächlich aus drei Kohlenstoff- und acht Wasserstoffatomen (C3H8). Weil es bei normalem Druck gasförmig ist, wird es für Transport und Lagerung unter Druck verflüssigt.
Erdgas steckt dagegen direkt im Boden, hauptsächlich in riesigen unterirdischen Lagerstätten. Es besteht zu 80 bis 98 Prozent aus Methan (CH4). Der Rest sind meist kleinere Mengen anderer Gase wie Ethan, Propan und etwas Kohlendioxid. In Deutschland und Europa kommt Erdgas oft per Pipeline ins Haus, ohne dass es zwischengelagert werden muss. In abgelegenen Gegenden kann es aber auch als Flüssigerdgas (LNG) angeliefert werden.
Wichtig zu wissen: Die Förderung und Verarbeitung unterscheiden sich beim CO2-Ausstoß und beim Energieaufwand. Außerdem ist Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas, als Treibhausgas viel aggressiver als CO2, wenn es in die Atmosphäre gelangt. Das merkt man zum Beispiel bei undichten Leitungen oder beim Extraction-Prozess.
Zum Vergleich noch ein praktischer Alltagsfakt: Propan lässt sich leicht in Flaschen überall hin mitnehmen. Erdgas ist da deutlich unflexibler, weil du eine Leitung oder spezielle Infrastruktur brauchst. Das spielt vor allem beim Kochen im Garten oder auf dem Campingplatz eine Rolle.
CO2-Fußabdruck im Vergleich
Wenn es ums Klima geht, zählt jede Tonne CO2, klar. Bei Erdgas und Propan gibt es große Unterschiede – nicht nur auf dem Papier. Beide Gase setzen beim Verbrennen CO2 frei, aber die Menge unterscheidet sich pro Kilowattstunde (kWh) ordentlich.
Hier mal eine kleine Übersicht, wie viel CO2 beim Verbrennen entsteht:
Brennstoff | CO2-Ausstoß pro kWh |
---|---|
Erdgas | ca. 0,202 kg |
Propan | ca. 0,227 kg |
Propan stößt beim Verbrennen also ein wenig mehr CO2 aus. Für das Klima zählt aber noch mehr als nur diese Zahlen. Problem bei Erdgas: Es besteht zu rund 97% aus Methan. Methan bleibt zwar nicht so lange in der Luft wie CO2, heizt dafür aber das Klima rund 25-mal stärker an. Geht beim Fördern oder beim Transport viel Methan verloren, wird Erdgas schnell zur üblen Klimafalle. Bei Propan gibt’s das Leckage-Problem seltener, weil es seltener über riesige Pipelines und Leitungen transportiert wird.
Was bedeutet das im Alltag? Wenn du absolut auf Nummer sicher gehen willst, wiegt Methan-Verlust bei Erdgas ziemlich schwer. Wer also wirklich nachhaltig handeln will, sollte Methanlecks nicht unterschätzen – und notfalls einfach mal beim Anbieter nachfragen, wie eng die Netze kontrolliert werden.
- Beim Verbrennen ist Erdgas etwas sauberer als Propan.
- Methanlecks können Erdgas ökologisch richtig teuer machen.
- Wer auf Propan setzt, sollte Flaschen und Tanks möglichst dicht und sicher lagern.
Es lohnt sich, hinzuschauen: Nicht nur der reine Ausstoß zählt – sondern auch, wie sauber der Weg vom Gasfeld zum eigenen Heizgerät oder Grill ist.

Herstellung, Transport und Lagerung
Die Herstellung von Propan und Erdgas läuft an ganz unterschiedlichen Orten ab. Erdgas ist meistens ein Nebenprodukt bei der Gewinnung von Erdöl. Es wird direkt aus unterirdischen Lagerstätten gefördert und gelangt danach über tausende Kilometer lange Pipelines zu den Haushalten. Dabei gibt es oft Verluste – egal ob bei alten Rohren oder schlecht gewarteten Anlagen. Wenn Erdgas entweicht, handelt es sich meist um Methan, und das ist deutlich klimaschädlicher als das CO2, das beim Verbrennen entsteht.
Propan wird aus Rohöl oder bei der Verarbeitung von Erdgas gewonnen. Es fällt bei der Raffination als sogenanntes Flüssiggas (LPG) an. Der Transport läuft hier nicht durch Rohrleitungen, sondern über spezielle Tanklastwagen, Züge oder sogar per Schiff in großen Behältern. Die Lagerung ist einfach: Propan verflüssigt sich schon bei recht niedrigem Druck und kann dadurch in handlichen Flaschen oder größeren Tanks gelagert werden. Das schaffst du notfalls sogar als Camper im Kofferraum.
Ein Nachteil von Propan ist allerdings der Transportaufwand. Jede Flasche und jeder Tank muss individuell bewegt werden. Das bedeutet mehr Lkw-Verkehr, besonders im ländlichen Raum. Dafür gibt es bei Propan fast keine Leitungsverluste oder große Methan-Leckagen. Die Behälter sind meist solide und halten dicht, wenn sie korrekt behandelt werden.
Wer es komplett unkompliziert will, ist mit Erdgas aus dem Netz wahrscheinlich am bequemsten unterwegs. Du musst dich um nichts kümmern: Anschalten, fertig. Aber da, wo Leitungen fehlen, bist du auf Flüssiggas wie Propan angewiesen. Das kann praktisch sein – etwa für Gartenhäuser, Wohnmobile oder als Reserve. Einfach eine neue Flasche dran – keine aufwendigen Umbauten nötig.
Für die Umwelt schlägt bei Erdgas vor allem der Methanverlust zu Buche. Bei Propan ist es der zusätzliche Transport. Also: Egal für was du dich entscheidest, richtig viel hängt davon ab, wie sicher, sauber und sparsam die Technik bei dir zuhause läuft.
Anwendung im Alltag: Wo macht’s den Unterschied?
Wie sehr die Wahl zwischen Propan und Erdgas im Alltag ins Gewicht fällt, sieht man besonders beim Heizen, Kochen oder Grillen. Erdgas wird dank Anschluss ans Leitungsnetz hauptsächlich in Städten genutzt. In ländlichen Gegenden ohne Anschluss, zum Beispiel auf dem Bauernhof oder beim Camping, greifen die Leute fast immer zu Propan. Warum? Ganz simpel: Propan lässt sich speichern und überallhin transportieren, Erdgas nicht.
Schauen wir uns mal typische Anwendungen an:
- Heizung: Erdgas-Heizungen sind meist günstiger im Betrieb, weil das Gas aus der Leitung billiger ist. Aber bei Bauprojekten auf dem Land musst du für einen Erdgasanschluss oft tief in die Tasche greifen. Propan punktet dann, weil du einfach einen Tank aufstellst.
- Grillen: Gasgrills laufen fast immer mit Propan. Es gibt kaum Grills für Erdgas, es sei denn, du lässt dir extra eine Leitung legen – das lohnt sich für die meisten nicht.
- Camping & Outdoor: Hier siehst du fast nur Propan-Flaschen. Sie sind einfach zu handhaben und sicher, solange du sie richtig lagerst.
- Notfall-Versorgung: Bei Stromausfällen oder langen Wintermonaten hat Propan durch die Lagerfähigkeit klare Vorteile.
Ein weiterer Unterschied: Der CO2-Ausstoß (pro Kilowattstunde) ist bei Erdgas etwas niedriger als bei Propan. Hier die groben Zahlen:
Brennstoff | CO2-Ausstoß (Gramm/kWh) | Heizwert (kWh/kg) |
---|---|---|
Erdgas | 202 | 11 |
Propan | 228 | 13,6 |
Das heißt aber: Mit Propan landest du bei etwas mehr CO2, bekommst aber auch einen höheren Heizwert pro Kilogramm. Das solltest du bei großen Mengen mit einrechnen.
Tipps für alle, die auf Umwelt und Kosten achten wollen:
- Wäge ab, ob Erdgas oder Propan bei dir vor Ort überhaupt verfügbar ist – das spart am meisten Emissionen beim Transport.
- Prüfe, ob sich der Einbau einer modernen Brennwerttechnik lohnt. Egal mit welchem Gas: Damit kannst du bis zu 10% Energie sparen.
- Dichte regelmäßig die Leitungen und Verbindungen ab. Selbst kleine Lecks, besonders bei Erdgas (wegen Methan), sind für’s Klima richtig schlecht.
- Für mobile Anwendungen (zum Beispiel Wohnmobil oder Ferienhaus) ist Propan fast immer die bessere Wahl, weil du flexibel bleibst und auf Vorrat lagern kannst.
Letztlich läuft es auf deinen Einsatzbereich und Wohnort hinaus. Bequemlichkeit, Kosten und CO2 – all das hängt direkt davon ab, wofür und wo du das Gas nutzt. Viel Spielraum bleibt da oft gar nicht, aber mit ein paar Kniffen kannst du ordentlich was für dein Portemonnaie und die Umwelt rausholen.

Praktische Tipps für ein grüneres Zuhause
Klar, jeder will klimafreundlicher leben, aber oft fehlt der konkrete Plan. Damit du zuhause wirklich was bewegen kannst, kommen hier ein paar handfeste Tipps, wie du mit Propan oder Erdgas mehr rausholst – und wo die Stellschrauben liegen.
- Wartung nicht vergessen: Egal, ob du mit Propan oder Erdgas heizt, eine regelmäßig gewartete Anlage verbraucht weniger und stößt weniger CO2 aus. Gönn’ deinem Brenner jährlich einen Check.
- Dämmung auf Vordermann bringen: Viel Wärme verschwindet durch schlechte Fenster oder dünne Wände. Je besser die Dämmung, desto weniger Energie geht verloren – egal welches Gas verwendet wird.
- Gas sparen: Thermostate runterdrehen bringt richtig was. Schon 1 Grad weniger im Raum spart etwa 6 % Energie pro Jahr.
- Grüne Tarife wählen: Es gibt Anbieter, die klimaneutrales Erdgas anbieten oder Biopropan aus nachhaltigen Quellen. Dieser kleine Schritt senkt deine Emissionen direkt.
- Leckagen ernst nehmen: Bei Erdgas ist Methanverlust nicht zu unterschätzen – kontrolliere gelegentlich die Leitungen, gerade bei älteren Installationen.
Mal ein Blick auf typische Emissionswerte? Wer klar vergleichen möchte, schaut sich einfach den CO2-Ausstoß pro kWh an:
Brennstoff | CO2-Ausstoß (g/kWh) |
---|---|
Propan | 229 |
Erdgas | 201 |
Aber: Methanverluste bei der Erdgasförderung machen den Vorteil oft schnell wieder zunichte, wenn das Gas unbemerkt entweicht. Wer auf absolute Sicherheit gehen will, achtet bei Erdgas besonders auf die Leitungsdichtheit. Bei Propan ist vor allem die Lagerung wichtig – Tanks gehören regelmäßig geprüft.
Extra Tipp: Wer einen Neubau plant, sollte gleich auf energiesparende Technik setzen. Wärmepumpen oder Solarwärme lassen sich auch gut mit Gasheizungen kombinieren – weniger Verbrauch, gleicher Komfort.

Lukas Ehrlichmann
Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.