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Sparen Elektroautos langfristig Geld? Fakten, Tipps & echte Rechnungen

Sparen Elektroautos langfristig Geld? Fakten, Tipps & echte Rechnungen

Die Preise für Neuwagen schießen durch die Decke, während Tanken zur monatlichen Lotterie geworden ist. Kein Wunder, dass viele überlegen, auf ein Elektroauto umzusteigen. Die spannende Frage, die alle umtreibt: Sparst du mit einem E-Auto wirklich Geld oder zahlt man am Ende doch drauf? Zahlen, Mythen, unterschätzte Nebenkosten – hier kommt die ehrliche Rechnung.

Anschaffung, Förderung & Preisunterschiede: So teuer ist das E-Auto wirklich?

Wir starten mit dem dicken Brocken – dem Kaufpreis. Der Schock beim Blick ins Schaufenster ist oft groß: Elektroautos sind meist teurer als vergleichbare Verbrenner, vor allem in der Anschaffung. Zum Beispiel kostet der VW ID.3 in der Life-Version ab rund 37.000 Euro, während ein VW Golf mit ähnlicher Ausstattung bei etwa 29.000 Euro startet. Daran hat lange nicht einmal die staatliche Förderung so richtig viel geändert, auch wenn es früher, zur Zeit der Umweltprämie, bis zu 9.000 Euro Bonus für E-Autos gab. Seit 2024 ist der Umweltbonus Geschichte – E-Autos müssen sich jetzt allein rechnen.

Trotzdem gibt es Hoffnung für Sparfüchse. Immer mehr gebrauchte E-Autos kommen auf den Markt, oft von Leasingrückläufern, die nach vier Jahren für einen Bruchteil des Neupreises gehandelt werden. Und es gibt auch Modelle wie den Dacia Spring, die ab etwa 22.000 Euro starten. Klar, das ist alles andere als Luxus, aber für den urbanen Alltag reicht die Reichweite meistens dicke.

Viele vergessen beim Preisvergleich übrigens die Ausstattung. Beim E-Auto gibt’s oft ab Werk Dinge wie Klimaautomatik oder große Touchdisplays, die beim Verbrenner extra kosten. Falls du in Bayern oder Baden-Württemberg wohnst, denk an die regionalen Vorteile: In München zum Beispiel darfst du in vielen Parkhäusern als E-Auto-Besitzer kostenlos oder günstiger parken. Und in manchen Städten bekommst du Sonderfahrspuren oder geringere Parkgebühren. Klingt unwichtig? Auf ein Jahr gerechnet, sparst du schnell mehrere hundert Euro.

Laufende Kosten im Alltag: Strom vs. Sprit, Wartung & Steuern

Jetzt wird es spannend, denn hier punkten Elektroautos oft richtig. An erster Stelle steht der Kraftstoff: Während ein Benziner – nehmen wir einen Golf 1.5 TSI mit etwa 6 Litern auf 100 km – im Schnitt bei aktuellem Preisniveau von rund 1,80 Euro/Liter auf etwa 10,80 Euro/100 km kommt, begnügt sich ein durchschnittliches E-Auto wie der ID.3 mit etwa 16 kWh/100 km. Bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh sind das 6,40 Euro auf 100 km. Wer zu Hause eine Solaranlage auf dem Dach hat oder einen günstigen Ladetarif ergattert (in München gibt es Tarife ab 29 Cent/kWh in der Nebenzeit), zahlt noch weniger. Selbst mit Schnellladern (Ionity liegt etwa bei 0,75 Euro/kWh) bleibt man im Schnitt oft günstiger als der Dieselkollege.

Wartung? E-Autos hassen Werkstätten. Ölwechsel? Gibt es nicht. Getriebeprobleme? Selten. Zahnriemen? Fehlanzeige. Laut einer Auswertung von ADAC und Auto Bild sparst du im Schnitt etwa 30 bis 40 Prozent bei der Wartung. Bremsbeläge halten oft doppelt so lange, weil das Auto rekuperiert – also beim Bremsen Strom zurückgewinnt. Bei vergleichbaren Modellen kostet die jährliche Wartung oft nur 200–300 Euro, bei Verbrennern eher 400–600 Euro. Klar, nach etwa acht bis zehn Jahren kann die Hochvoltbatterie zur teuren Ersatzfall werden, doch fast alle Hersteller geben bis zu 8 Jahre Garantie auf die Batterie. Und: In 95 Prozent der Fälle hält sie mindestens so lange wie das Auto.

Steuern? Fast vergessen, aber wichtig: Für reine Elektroautos zahlst du zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer. Dann sind es maximal 50 bis 80 Euro – beim Benziner zahlst du oft mehr als 200 Euro pro Jahr. Die Versicherung ist oft ähnlich teuer wie beim Verbrenner, es gibt aber spezielle E-Auto-Tarife, die günstiger sein können – einfach vergleichen!

Hier eine Beispielrechnung für einen typischen Nutzer (12.000 km/Jahr):

KostenartBenzinerE-Auto
Kraftstoff/Strom1.296 €768 €
Wartung500 €300 €
Kfz-Steuer180 €0 €
Versicherung600 €600 €
Gesamtsumme p. a.2.576 €1.668 €

Das sind über 900 Euro Ersparnis pro Jahr bei den laufenden Kosten, die nicht wegzudiskutieren sind. Nach fünf Jahren hast du schon rund 4.500 Euro gespart – vorausgesetzt, der Wertverlust spielt mit.

Wertverlust, Batterie & versteckte Kosten: Was nach ein paar Jahren zählt

Wertverlust, Batterie & versteckte Kosten: Was nach ein paar Jahren zählt

Viele unterschätzen, wie hart Wertverlust zuschlagen kann – bei E-Autos wie bei Verbrennern. In den letzten drei Jahren gab es bei den beliebten E-Modellen wie dem Tesla Model 3 oder VW ID.4 einen ungewohnt schnellen Wertverlust, vor allem wegen der plötzlichen Preissenkungen der Hersteller und der schwankenden Prämien. Laut Schwacke verliert ein neuer Stromer aktuell nach drei Jahren rund 40 bis 45 Prozent seines Werts – ein Benziner ähnlicher Klasse verliert ähnlich viel (durchschnittlich etwa 36 bis 42 Prozent). Die Restwertangst ist übertrieben, die Preise haben sich inzwischen stabilisiert.

Noch ein unterschätzter Kostenfaktor: Ladeinfrastruktur zu Hause. Wer keine eigene Wallbox hat, zahlt für die Installation etwa 800 bis 1.200 Euro (ohne Fördermittel, die es in vielen Bundesländern keine mehr gibt). Das passiert natürlich nur einmal, aber es rechnet sich über den Zeitraum des Besitzes trotzdem. Ein wichtiger Trick für München: Manche Vermieter bezuschussen den Einbau, wenn im Haus mehrere E-Auto-Nutzer wohnen, frag einfach mal nach!

Und die Batterie? Das Horrorszenario von der „toten Batterie“, die nach sechs Jahren gewechselt werden muss, ist selten Realität. Die meisten Zellen verlieren nach 160.000 km etwa 10 bis 20 Prozent Kapazität, reichen also locker für den täglichen Gebrauch. Gebrauchtwagenkäufer sind zu Recht vorsichtig, aber inzwischen zeigen realistische Daten ganz klar: E-Autos sind kein Wegwerfprodukt. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt einen Hersteller mit langer Batteriegarnatie und dokumentiertem Service.

Eine häufige Sorge: Die Stromkosten könnten in den kommenden Jahren explodieren. Schon klar, die Börsenpreise sind volatil. Aber: Die Bundesregierung setzt auf Preisbremsen für Haushaltsstrom. Und mit jeder neuen PV-Anlage sinkt dein Strompreis für das Auto. Normales Laden zu Hause bleibt meist günstiger als Benzin an der Tankstelle – ganz besonders, wenn du häufig lädst. Und: Die Schnelllader werden in den nächsten Jahren dank EU-Vorgaben mit echtem Wettbewerb konfrontiert, die Preise dürften also sogar sinken.

Sparpotenzial ausschöpfen: Echte Spartipps und clevere Kniffe für E-Auto-Fahrer

Du willst mit deinem E-Auto richtig Geld sparen? Es gibt Wege dazu, die viele nicht kennen. Stell zunächst dein Ladeverhalten um: Immer nur an Schnellladern zu laden, verbrennt Geld und stresst die Batterie. Lade zu Hause oder am Arbeitsplatz, am besten nachts mit günstigem Tarif – viele Stromversorger bieten spezielle E-Auto-Tarife ab 27 Cent/kWh in der Nebenzeit.

Wenn du eine PV-Anlage auf dem Dach hast, kannst du tagsüber praktisch für null Euro laden – ein echter Gamechanger, wenn du überlegst, wie teuer das Tanken wird. Stell die Ladesäule so ein, dass sie am Nachmittag lädt, wenn die Sonne scheint. Möglich macht das eine smarte Wallbox, die sich über das Smartphone steuern lässt.

Beim täglichen Fahren kannst du mit moderatem Tempo Reichweite und Geld sparen. Wer dauerhaft auf der Autobahn mit 110 statt 140 km/h unterwegs ist, holt locker 20 Prozent mehr Strecke pro Ladung raus. E-Autos haben auch Spaß am Rekuperieren: Nutze bergab die Schubabschaltung, statt zu bremsen, die Batterie freut sich über ein paar Extra-Kilometer. Günstig laden geht auch mit Ladeflatrates: Anbieter wie EnBW oder Maingau bieten in Ballungsräumen Monatspässe für Viel- und Wenig-Fahrer an – rechne aus, ob das zu deinem Fahrprofil passt.

Bei Wartung und Reparaturen gibt’s einen goldenen Tipp: Check die Vertragswerkstätten. Viele freie Werkstätten bieten inzwischen günstigere Inspektionen für E-Autos als große Markenbetriebe. Beim Reifendienst gibt es oft Rabatte für Elektrofahrzeuge – nachfragen schadet nie.

Und falls du flexibel bist: Sharing oder Leasing kann ein Gamechanger sein. Firmenwagenfahrer bekommen besonders attraktive Konditionen für E-Autos. Die Dienstwagenbesteuerung für E-Autos liegt nach wie vor bei 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises statt der 1-Prozent-Regel – das kann pro Monat mehrere hundert Euro netto sparen.

Die hohen Anfangskosten schrecken viele ab, doch im Alltag zeigt sich: Wer auf die laufenden Kosten achtet, clever lädt und das richtige Modell auswählt, kann richtig sparen. Die Zukunft ist elektrisch – und mit ein bisschen Köpfchen bleibt da am Monatsende mehr auf dem Konto übrig.

Lukas Ehrlichmann

Lukas Ehrlichmann

Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.

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