Stell dir vor, du stehst 2075 vor einer Tankstelle. Kein Benzin, kein Diesel. Nur Ladestationen. Keine Menschenseele, die noch einen Tropfen Benzin in den Tank kippt. Klingt wie Science-Fiction? In Wirklichkeit ist das die wahrscheinlichste Zukunft - und sie kommt schneller, als viele denken.
Was passiert mit Benzin und Diesel in den nächsten 50 Jahren?
Die Ära des Verbrennungsmotors endet nicht wegen einer plötzlichen Verordnung, sondern weil sie einfach nicht mehr wirtschaftlich ist. In Deutschland wurde 2035 der Verkauf neuer Benziner und Dieselwagen offiziell verboten. Seitdem haben Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz ihre gesamte Forschung und Produktion auf Elektroantriebe umgestellt. Die letzten Verbrenner, die noch auf den Straßen fahren, sind alte Modelle - und die werden langsam, aber sicher aussterben.
Warum? Weil Elektroautos billiger zu betreiben sind. Eine Strecke von 100 Kilometern kostet mit einem Elektroauto in Deutschland heute etwa 4 Euro an Strom. Mit einem Benziner sind es 8 bis 10 Euro - und das bei steigenden Benzinpreisen. Wer heute ein neues Auto kauft, denkt nicht mehr an den Tank, sondern an die Ladezeit. Und die ist längst kein Problem mehr: Schnelllader mit 300 kW laden dein Auto in 15 Minuten auf 80 Prozent - genug für eine Fahrt von München nach Nürnberg.
Warum gibt es keine Rückkehr zum Benzin
Einige sagen: „Vielleicht kommt die Technologie zurück, wenn wir bessere Treibstoffe finden.“ Aber das ist ein Trugschluss. Synthetische Kraftstoffe - E-Fuels - sind zwar möglich, aber extrem ineffizient. Um ein Liter E-Fuel herzustellen, brauchst du drei bis vier Mal so viel Strom, wie ein Elektroauto für dieselbe Strecke verbraucht. Das ist, als würdest du einen Wasserschlauch benutzen, um einen Pool mit einem Eimer zu füllen.
Die Europäische Union hat 2027 beschlossen, E-Fuels nur noch für historische Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge zuzulassen. Für Straßenfahrzeuge ist das keine Lösung. Die Infrastruktur für E-Fuels wäre riesig und teuer - Tankstellen, Pipelines, Raffinerien - alles, was heute noch existiert, müsste neu gebaut werden. Warum das tun, wenn du stattdessen einfach die Stromnetze ausbauen kannst?
Wie sieht die Tankstellen-Landschaft 2075 aus?
Heute gibt es in Deutschland über 14.000 Tankstellen. 2075 wird es weniger als 2.000 geben - und die meisten davon sind Ladestationen. Einige haben noch einen kleinen Bereich für alte Fahrzeuge, aber die Nachfrage ist minimal. Die meisten Menschen laden zu Hause - entweder in der Garage oder an der Straße, wenn sie keine eigene Einfahrt haben. Städte wie München haben seit 2030 öffentliche Ladepunkte an jeder dritten Parkbank installiert. Die meisten Autos laden während des Einkaufs, der Arbeit oder des Schlafens.
Die alten Tankstellen wurden zu kleinen Lade- und Servicezentren umgebaut. Dort kannst du nicht nur laden, sondern auch dein Auto warten lassen, den Reifen wechseln oder eine Tasse Kaffee trinken. Die Zeiten, in denen du stundenlang am Tankstand wartest, sind vorbei. Die Ladezeit ist kürzer als die Zeit, die du brauchst, um einen Kaffee zu trinken.
Was ist mit LPG und CNG?
Flüssiggas (LPG) und Erdgas (CNG) waren in den 2020ern als „grüne“ Alternative zum Benzin gehandelt. Sie waren günstiger und emittierten weniger CO₂. Aber sie sind immer noch fossile Brennstoffe. Und sie haben einen entscheidenden Nachteil: Sie brauchen spezielle Tanks, spezielle Motoren, spezielle Infrastruktur - und sie liefern nur wenig mehr Reichweite als Benziner, dafür aber viel mehr Komplexität.
Die letzten CNG-Fahrzeuge wurden 2040 aus dem Verkehr gezogen. Die letzten Tankstellen für Erdgas schlossen 2045. Heute gibt es noch ein paar Museen, die alte CNG-Autos ausstellen - aber niemand fährt sie mehr. Die Technik war ein Zwischenschritt, kein Endziel.
Wie viele Autos fahren noch mit Benzin?
Im Jahr 2025 fahren in Deutschland noch etwa 30 Millionen Fahrzeuge mit Benzin oder Diesel. 2035 waren es noch 18 Millionen. 2050 sind es noch 5 Millionen - und die meisten davon sind Oldtimer, Bau- oder Landwirtschaftsfahrzeuge. 2075? Weniger als 500.000. Und die werden nur noch auf speziellen Strecken oder in Museen betrieben.
Die meisten dieser Fahrzeuge sind nicht mehr auf öffentlichen Straßen unterwegs. Sie stehen in Garagen, auf Sammlerplätzen oder werden bei Oldtimer-Treffen gezeigt. Niemand tankt mehr Benzin für die tägliche Fahrt zur Arbeit. Die letzten Benziner sind zu Sammlerstücken geworden - wie ein altes Telefon oder ein Schreibmaschine.
Was passiert mit dem Benzin, das noch da ist?
Es wird nicht einfach verschwinden. Die letzten großen Lagerbestände wurden 2040 in die Chemieindustrie umgeleitet. Benzin ist nicht nur ein Kraftstoff - es ist ein Rohstoff für Kunststoffe, Medikamente, Klebstoffe und Textilien. Die Raffinerien haben ihre Produktion umgestellt: Sie produzieren jetzt nicht mehr Benzin, sondern Chemikalien. Das Benzin, das noch übrig ist, wird als Grundstoff für die Herstellung von Elektroauto-Batterien oder Isoliermaterialien verwendet.
Ein Liter Benzin heute ist kein Treibstoff mehr - er ist ein Rohstoff. Und wie bei Öl wird er nur noch dann verwendet, wenn es keine Alternative gibt. Und es gibt immer mehr Alternativen.
Was bleibt, wenn das Benzin weg ist?
Was bleibt, ist eine neue Art der Mobilität. Elektroautos sind nicht nur sauberer - sie sind auch leiser, schneller und wartungsärmer. Ein Elektromotor hat nur 20 bewegliche Teile. Ein Verbrennungsmotor hat über 2.000. Das bedeutet weniger Ausfälle, weniger Werkstattbesuche, weniger Ölwechsel, weniger Abfall.
Und es gibt neue Formen der Fortbewegung: Carsharing, autonome Taxis, E-Bikes mit Kofferraum, kleine Elektro-Van-Transporter für den Lastenverkehr. Die Straßen sind nicht mehr voller Autos - sie sind voller Menschen, die sich bewegen, ohne ein Auto zu besitzen.
Die Zukunft ist nicht die, in der wir weniger Autos haben. Die Zukunft ist die, in der wir bessere Mobilität haben - ohne Benzin, ohne Diesel, ohne Abgase, ohne Klimaschäden.
Warum ist das jetzt so wichtig?
Weil du jetzt entscheidest, ob du noch in ein Benzinauto investierst - oder in die Zukunft. Wer heute ein altes Benzinauto kauft, kauft ein Fahrzeug, das in 15 Jahren keinen Wert mehr hat. Kein Händler nimmt es mehr an, kein Versicherer bietet günstige Tarife, keine Werkstatt hat noch Ersatzteile.
Wer heute ein Elektroauto kauft, kauft ein Fahrzeug, das sich im Wert hält - und das sich sogar verbessert. Software-Updates machen es schneller, sicherer, effizienter. Es wird mit der Zeit besser - nicht schlechter.
Was bedeutet das für dich?
Wenn du ein Auto brauchst: Kauf ein Elektroauto. Wenn du ein altes Benzinauto hast: Lass es laufen - aber plane den Wechsel. Wenn du noch zögerst: Denk daran, dass du in 20 Jahren nicht mehr an einer Tankstelle stehen wirst. Und wenn du dann doch tanken willst - dann wirst du nur noch auf eine kleine, verlassene Station treffen, die niemand mehr braucht.
Die Zeit des Benzins ist vorbei. Nicht weil es verboten wurde - sondern weil es überflüssig wurde.
Wird es in 50 Jahren noch Benzin geben?
Ja, aber nur als Rohstoff - nicht als Kraftstoff. Benzin wird noch in der Chemieindustrie verwendet, zum Beispiel für Kunststoffe, Medikamente oder Isoliermaterialien. Für Autos wird es aber nicht mehr verwendet. Die letzten Tankstellen für Benzin sind bis 2050 geschlossen worden.
Warum werden Elektroautos schneller als Benzinwagen?
Elektromotoren liefern ihr volles Drehmoment sofort - ab 0 Umdrehungen. Benzinmotoren brauchen Zeit, um auf Drehzahl zu kommen. Deshalb beschleunigen Elektroautos oft schneller als vergleichbare Benziner. Ein Tesla Model 3 erreicht 100 km/h in unter 5 Sekunden - ein vergleichbarer Benziner braucht mindestens 7 Sekunden.
Können E-Fuels Benzin ersetzen?
Theoretisch ja, aber praktisch nein. E-Fuels brauchen drei- bis viermal so viel Strom wie ein Elektroauto für dieselbe Strecke. Das macht sie extrem teuer und ineffizient. Die EU hat sie deshalb ab 2027 nur noch für Flugzeuge, Schiffe und Oldtimer zugelassen - nicht für Straßenfahrzeuge.
Was passiert mit alten Benzinautos?
Sie werden langsam aus dem Verkehr gezogen. Ab 2040 gab es kaum noch Ersatzteile, ab 2050 fast keine Werkstätten mehr, die sie reparieren. Heute sind sie Sammlerstücke - und werden nur noch bei Oldtimer-Treffen oder in Museen gezeigt. Niemand fährt sie mehr für den täglichen Gebrauch.
Ist es sinnvoll, heute noch ein Benzinauto zu kaufen?
Nein. Ein Benzinauto, das du heute kaufst, verliert in 10 Jahren 70 % seines Wertes. In 15 Jahren gibt es kaum noch Ersatzteile, keine Versicherung mehr mit günstigen Tarifen und kaum noch Werkstätten. Ein Elektroauto hingegen behält seinen Wert besser und wird durch Software-Updates immer besser.
Wird es in 50 Jahren noch Tankstellen geben?
Nur noch sehr wenige - und die sind dann Ladestationen. Die meisten Tankstellen wurden zwischen 2030 und 2045 umgebaut. Heute gibt es in Deutschland weniger als 2.000 solcher Stationen - und die meisten bieten auch Kaffee, Reparaturen und Wartung an. Die alten Benzin-Tankstellen sind verschwunden.