Im Jahr 2025 fährt fast jeder zweite Neuwagen in Deutschland elektrisch. In München stehen an jeder vierten Ampel ein E-Auto, und die Ladesäulen in Parkhäusern sind oft voller als die Benzintanks. Doch viele fragen sich noch: Wann genau sind Benzin- und Dieselautos wirklich vorbei? Nicht in zehn Jahren. Nicht in zwanzig. Die Wahrheit ist einfacher und schneller: Benzinautos sind bereits auf dem Weg zur Museumsstücke - und das nicht wegen Gesetzen, sondern weil sie einfach nicht mehr sinnvoll sind.
Die Gesetze sind nur der Anfang
Die EU hat 2035 als Stichtag für das Ende neuer Verbrennungsmotoren festgelegt. Das klingt weit weg, aber es ist kein Ziel - es ist eine Frist, die schon jetzt wirkt. Autohersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes haben ihre Produktionspläne längst umgestellt. Volkswagen will bis 2030 nur noch Elektroautos verkaufen. BMW hat die Entwicklung neuer Benzinmotoren eingestellt. Die Fabriken laufen nicht mehr auf Diesel und Benzin, sondern auf Lithium-Ionen-Batterien. Wenn du heute einen neuen Wagen kaufst, dann ist es fast immer ein Elektroauto - und das nicht, weil du gezwungen wirst, sondern weil es besser ist.
Die Regierung zwingt dich nicht, dein altes Auto abzugeben. Aber sie zwingt dich nicht, ein neues Benzinauto zu kaufen. Und das ist der Unterschied. Die Märkte entscheiden. Die Nachfrage wandert. Die Preise fallen. Die Infrastruktur wächst. Und die Motoren? Die werden stiller - und dann verschwinden sie.
Warum Benzinautos nicht mehr wirtschaftlich sind
Stell dir vor, du kaufst ein Auto für 30.000 Euro. Ein Elektroauto wie der VW ID.3 kostet heute genau das - und das ist kein Sonderangebot. Es ist Standard. Der Unterschied kommt erst nach dem Kauf: Der Strom für 100 Kilometer kostet etwa 3 Euro. Benzin? 8 bis 10 Euro. Jedes Jahr fährst du 15.000 Kilometer. Das sind 450 Euro im Jahr für Strom - oder 1.500 Euro für Benzin. In zehn Jahren sparst du 10.500 Euro. Das ist mehr als der Wertverlust eines Autos.
Dazu kommt die Wartung. Ein Verbrennungsmotor hat über 2.000 Einzelteile. Ein Elektromotor hat etwa 20. Keine Zündkerzen, keine Öle, keine Katalysatoren, keine Auspuffanlagen. Keine Reparaturen bei 150.000 Kilometern. Keine teuren Motorenüberholungen. Ein E-Auto braucht nur Reifen, Bremsen und die Batterie. Und die hält 15 bis 20 Jahre - oft länger als das Auto selbst. Die Lebensdauer eines Benzinmotors? 12 Jahre, wenn du Glück hast. Dann kommt die große Reparatur. Oder der Neukauf.
Die Infrastruktur ist da - und sie wächst schneller als gedacht
2020 hieß es: „Wo soll ich denn laden?“ Heute gibt es in Deutschland über 100.000 öffentliche Ladepunkte. In München allein sind es mehr als 8.000 - und fast jeder dritte ist schneller als 150 kW. Du lädst dein Auto in 20 Minuten auf 80 Prozent - und das bei 100.000 Euro teuren Luxuswagen wie dem Porsche Taycan genauso wie beim günstigen Dacia Spring. Die Ladesäulen stehen nicht mehr nur an Autobahnen. Sie stehen an Supermärkten, in Wohnhäusern, auf Parkplätzen, in Parkhäusern. In vielen Städten ist das Laden sogar kostenlos - weil die Kommunen wissen: Wer Elektroautos nutzt, reduziert Lärm, Luftverschmutzung und Kosten für die Stadt.
Und die Akkus? Sie werden billiger. 2010 kostete ein Kilowattstunde Batteriekapazität 1.000 Euro. Heute sind es 110 Euro. 2027 werden es 80 Euro sein. Das bedeutet: Ein E-Auto mit 60 kWh Reichweite wird 2027 unter 20.000 Euro kosten - und das ohne Subventionen. Benzinautos werden dagegen teurer. Weil sie immer seltener produziert werden. Weil die Teile nicht mehr in Massen hergestellt werden. Weil die Werkstätten nicht mehr auf Verbrenner ausgebildet sind.
Die alten Autos bleiben - aber sie werden zu Schrott
Es wird noch viele Benzinautos auf den Straßen geben - bis 2040, vielleicht sogar bis 2050. Aber sie werden nicht mehr neu verkauft. Sie werden nicht mehr repariert. Sie werden nicht mehr versichert. Und sie werden nicht mehr wertvoll sein. Ein 15 Jahre alter Golf mit 200.000 Kilometern und einem defekten Motor ist heute schon schwer zu verkaufen. Ein E-Auto mit derselben Laufleistung? Der Akku ist noch zu 85 Prozent kapazitiv. Die Bremsen sind fast neu. Der Innenraum ist sauber. Der Wert bleibt.
Die Versicherungen haben das schon erkannt. Viele bieten für Benzinautos ab 12 Jahren keine Vollkasko mehr an. Die Werkstätten stellen die Ausbildung für Verbrenner ein. Die Teilehändler reduzieren ihr Sortiment. Ein Motorölwechsel ist heute noch möglich - aber nur, wenn du jemanden findest, der das noch kann. Und der das auch will.
Die Zukunft ist nicht elektrisch - sie ist einfach
Es geht nicht darum, ob Elektroautos „besser“ sind. Es geht darum, ob sie einfacher sind. Einfacher zu betreiben. Einfacher zu warten. Einfacher zu finanzieren. Einfacher für die Umwelt. Einfacher für die Stadt. Einfacher für den Fahrer.
Ein Benzinauto ist wie ein altes Telefon mit Kabeln. Es funktioniert - aber du musst es ständig reparieren. Du musst es mit Kabeln verbinden. Du musst es mit Ersatzteilen füttern. Ein E-Auto ist wie ein Smartphone. Es lädt sich selbst auf. Es bekommt Updates. Es wird besser, je länger du es nutzt. Und wenn es mal kaputt ist, dann ist es nicht das Ende. Es ist der Anfang eines neuen Geräts.
Was passiert mit den alten Tankstellen?
Die Tankstellen verschwinden nicht über Nacht. Aber sie verändern sich. Shell, Aral und Total bauen Ladesäulen auf - oft schneller als die Stadtplanung es erlaubt. In Bayern sind bereits 40 Prozent der Tankstellen mit Ladepunkten ausgestattet. Die alten Zapfsäulen werden abgebaut. Die Flächen werden zu Parkplätzen mit Ladesäulen. Die Angestellten werden zu Ladeberatern. Die Zukunft ist nicht mehr Benzin. Die Zukunft ist Strom - und sie kommt schneller, als du denkst.
Wann ist der letzte Benzinwagen auf der Straße?
Die letzte Benzinkraftstofftankstelle in Deutschland wird 2045 geschlossen. Der letzte neue Benzinwagen wurde 2035 verkauft. Der letzte alte Benzinwagen - der, der noch fährt, obwohl er kaputt ist - wird 2050 verschrottet. Das ist die Realität. Nicht weil die Regierung es will. Sondern weil niemand mehr will, dass es anders ist.
Die Menschen kaufen keine Benzinautos mehr, weil sie schlecht sind. Sie kaufen sie nicht mehr, weil sie unnötig sind. Weil sie teuer sind. Weil sie kompliziert sind. Weil es etwas Besseres gibt. Und das Bessere hat sich einfach durchgesetzt.
Was du jetzt tun kannst
Wenn du noch ein Benzinauto fährst: Du musst es nicht sofort abgeben. Aber du solltest planen. Wenn dein Auto 8 Jahre alt ist, denk an den Ersatz. Ein gebrauchtes E-Auto wie der Renault Zoe oder der Hyundai Kona Electric kostet heute unter 15.000 Euro - und hat eine Reichweite von 300 Kilometern. Das reicht für 95 Prozent aller Fahrten in Deutschland. Du sparst Geld. Du sparst Zeit. Du sparst Stress.
Wenn du ein neues Auto brauchst: Kaufe kein Benzinauto. Nicht, weil es verboten ist. Sondern weil es keinen Sinn mehr macht. Die Technologie ist da. Die Preise sind fair. Die Infrastruktur ist bereit. Die Zukunft ist elektrisch - und sie ist schon hier.
Wann ist der letzte Tag für neue Benzinautos in Deutschland?
Der letzte Tag für den Verkauf neuer Benzin- und Dieselautos in Deutschland ist der 31. Dezember 2035. Danach dürfen nur noch Elektroautos, Wasserstofffahrzeuge oder Hybridmodelle mit externem Ladeanschluss neu zugelassen werden. Alte Fahrzeuge können weiterhin gefahren werden.
Kann ich mein altes Benzinauto noch verkaufen?
Ja, du kannst dein altes Benzinauto noch verkaufen - aber der Wert sinkt schnell. Seit 2023 fallen die Preise für Benzinwagen über 10 Jahre alt um durchschnittlich 15 % pro Jahr. Viele Händler akzeptieren sie kaum noch als Handelsgut. Ein gut erhaltener Golf aus 2015 ist heute kaum noch 5.000 Euro wert - während ein vergleichbares E-Auto aus demselben Jahr 12.000 Euro kostet.
Was passiert mit der Tankstelleninfrastruktur?
Tankstellen werden nicht einfach verschwinden - sie wandeln sich. Shell, Aral und Total bauen bereits Ladesäulen an ihren Standorten. In Bayern sind 40 % der Tankstellen mit Elektroladepunkten ausgestattet. Die alten Zapfsäulen werden abgebaut, die Flächen umgewidmet. Die Zukunft liegt in Kombinationen: Laden, Kaffee, Reparatur - und kein Benzin mehr.
Ist ein Elektroauto wirklich günstiger?
Ja - über die Lebensdauer. Ein E-Auto kostet zwar oft mehr beim Kauf, aber die Betriebskosten sind 60-70 % niedriger. Strom statt Benzin, kaum Wartung, keine Steuern in vielen Städten. Ein VW ID.3 spart über 10 Jahre etwa 12.000 Euro gegenüber einem Golf mit Benzinmotor. Das ist mehr als der Wert eines gebrauchten Autos.
Wie lange hält eine E-Auto-Batterie?
Moderne E-Auto-Batterien halten 15 bis 20 Jahre oder 300.000 bis 400.000 Kilometer, bevor sie auf unter 70 % ihrer ursprünglichen Kapazität sinken. Die meisten Hersteller garantieren 8 Jahre oder 160.000 Kilometer mit mindestens 70 % Kapazität. Nach dieser Zeit ist die Batterie oft noch gut genug für den Second-Life-Einsatz - zum Beispiel als Stromspeicher fürs Haus.