Was sind die 4 Arten von Elektroautos? Eine einfache Übersicht für 2025

Was sind die 4 Arten von Elektroautos? Eine einfache Übersicht für 2025
Nov 25, 2025

Wenn du heute nach einem Elektroauto schaust, wirst du schnell merken: Nicht alles, was elektrisch angetrieben wird, ist gleich. Es gibt vier grundlegende Arten von Elektroautos - und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Die Wahl zwischen ihnen macht einen großen Unterschied für deine Fahrt, deine Tankkosten und sogar für die Umweltbilanz. Hier erfährst du, was wirklich hinter den Begriffen BEV, PHEV, HEV und FCEV steckt - ohne Techno-Jargon, nur das, was du brauchst.

1. Battery Electric Vehicle (BEV) - Der reine Elektro-Wagen

Ein BEV, also ein reiner Elektroauto, fährt nur mit Strom. Kein Benzin, kein Diesel, keine Verbrennungsmaschine. Der Akku speichert die Energie, die dann die Elektromotoren antreibt. Das ist das, was die meisten Menschen meinen, wenn sie von Elektroautos sprechen: Tesla Model Y, Volkswagen ID.4, Hyundai Ioniq 5 oder der BMW i4.

Ein BEV hat keine Auspuffrohre, keine Ölwechsel und kaum bewegliche Teile im Antrieb. Das macht ihn wartungsarm. Die Reichweite liegt heute zwischen 300 und 600 Kilometern, je nach Modell und Wetter. In München lädst du an öffentlichen Ladesäulen oder zu Hause mit einer Wallbox. Ein voller Akku kostet zwischen 8 und 15 Euro - das ist deutlich günstiger als Benzin.

Der Nachteil? Du musst planen. Lange Reisen brauchen Ladepausen. Und wenn du in einer Wohnung wohnst, ohne eigene Lademöglichkeit, wird es knifflig. Aber für Alltagsfahrten, Stadtverkehr und Kurzstrecken ist ein BEV die einfachste und sauberste Wahl.

2. Plug-in Hybrid Electric Vehicle (PHEV) - Der Hybrid mit Stecker

Ein PHEV hat zwei Antriebe: einen kleinen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor mit einem Akku, den du an der Steckdose aufladen kannst. Du kannst bis zu 40-60 Kilometer rein elektrisch fahren - ideal für die Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen. Wenn der Akku leer ist, springt der Benzinmotor an.

Diese Autos sind beliebt bei Leuten, die ab und zu eine längere Strecke fahren, aber trotzdem gerne elektrisch fahren wollen. Modelle wie der Toyota Prius Prime, der BMW 330e oder der Mitsubishi Outlander PHEV sind gute Beispiele.

Der große Vorteil: Du brauchst keine Ladeinfrastruktur zu Hause. Du kannst auch nur mit Benzin fahren - aber dann verlierst du den größten Teil der Vorteile. Wenn du den Akku nie lädst, verbrauchst du mehr Benzin als ein normaler Hybrid. Und die Batterie ist schwer - das Gewicht belastet den Motor, wenn er arbeitet.

PHEVs sind eine Übergangslösung. Sie machen Sinn, wenn du noch nicht bereit bist, ganz auf Benzin zu verzichten. Aber für die Zukunft? Sie sind kein Endziel.

3. Hybrid Electric Vehicle (HEV) - Der Hybrid ohne Stecker

Ein HEV ist ein Hybrid, aber ohne Stecker. Der Akku wird nur durch Bremsenergie und den Verbrennungsmotor aufgeladen - du kannst ihn nicht an der Wand stecken. Die Elektromotoren unterstützen den Benzinmotor, besonders beim Anfahren oder bei niedrigen Geschwindigkeiten. Das spart Kraftstoff, aber du fährst nie rein elektrisch.

Die bekanntesten Modelle sind der Toyota Prius (nicht Prime!), der Honda Insight oder der Ford Fusion Hybrid. Diese Autos sind seit Jahren bewährt, sehr zuverlässig und billig im Unterhalt.

Der Vorteil? Du brauchst keine Ladesäule. Du fährst wie ein normales Auto, aber mit 20-30 % weniger Benzinverbrauch. Für Leute, die selten auf der Autobahn sind und keine Lademöglichkeit haben, ist das eine gute Wahl.

Der Nachteil? Du bekommst keine staatliche Förderung für Elektroautos. Du hast keine rein elektrische Reichweite. Und du kannst nicht mit „null Emissionen“ werben. Viele sehen HEVs als halben Weg - technisch clever, aber nicht wirklich elektrisch.

Visuelle Darstellung der vier Arten von Elektroautos mit Symbolen für Batterie, Stecker, Regeneration und Wasserstoff.

4. Fuel Cell Electric Vehicle (FCEV) - Der Wasserstoff-Wagen

Ein FCEV fährt auch elektrisch - aber der Strom kommt nicht aus einer Batterie, sondern aus einer Brennstoffzelle. Die wandelt Wasserstoff in Strom um. Das einzige Abfallprodukt ist Wasserdampf. Die bekanntesten Modelle sind der Toyota Mirai und der Hyundai NEXO.

Der große Vorteil: Du tankst in drei Minuten wie bei Benzin. Die Reichweite liegt bei 500-600 Kilometern. Und es gibt keine Ladezeiten. Das klingt perfekt, oder?

Aber hier kommt der Haken: Es gibt fast keine Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland. In ganz Bayern gibt es weniger als zehn. In München ist eine am Messegelände, eine am Flughafen - und das ist es auch schon. Die Technik ist teuer, der Wasserstoff ist teuer (kostet bis zu 12 Euro pro kg), und die Produktion von grünem Wasserstoff ist noch kaum skaliert.

FCEVs sind heute mehr ein Technologie-Experiment als ein Alltagsauto. Sie haben Potenzial für Lkw, Busse oder Züge - aber für Privatpersonen? Noch nicht praktikabel. Wenn du in München wohnst und kein Wasserstoff-Tank in deiner Nähe hast, ist ein FCEV keine Option.

Welches Elektroauto passt zu dir?

Die richtige Wahl hängt von deinem Alltag ab. Frag dich:

  • Fährst du hauptsächlich in der Stadt und hast eine Lademöglichkeit zu Hause? → BEV
  • Du machst ab und zu eine lange Reise, willst aber oft elektrisch fahren? → PHEV
  • Du willst sparen, hast keine Lademöglichkeit und fährst wenig Autobahn? → HEV
  • Du lebst in einer Region mit Wasserstoff-Tankstellen und willst die neueste Technik testen? → FCEV

2025 ist der Markt klar: BEVs dominieren. Sie machen über 80 % aller neu zugelassenen Elektroautos in Deutschland aus. PHEVs sinken langsam, weil die Förderung für sie abgebaut wird. HEVs bleiben stabil, aber ohne Zukunft. FCEVs? Noch ein Nischenprodukt.

Autobahn mit Elektroautos in der Morgendämmerung, unterschiedliche Antriebsarten durch Licht und Dampf dargestellt.

Was du bei der Wahl nicht vergessen solltest

Es geht nicht nur um die Technik. Denk auch an:

  • Förderung: BEVs bekommen noch bis 2025 eine Umweltprämie. PHEVs nur noch, wenn sie unter 50 Gramm CO₂/km liegen.
  • Steuer: Elektroautos sind bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit - aber nur BEVs und PHEVs mit echter Reichweite.
  • Wiederverkaufswert: BEVs verlieren heute weniger Wert als PHEVs - weil die Nachfrage steigt.
  • Wartung: Ein BEV kostet bis zu 40 % weniger Wartung als ein Verbrenner. Kein Öl, keine Zündkerzen, kein Katalysator.

Wenn du ein neues Auto kaufst, denk nicht nur an den Kaufpreis. Denk an die nächsten zehn Jahre. Wer heute einen BEV nimmt, spart langfristig - bei Benzin, Wartung und Steuern.

Was kommt als Nächstes?

2025 ist ein Wendepunkt. Die EU verbietet ab 2035 neue Verbrenner - das bedeutet, dass BEVs bis dahin die einzige echte Option sein werden. PHEVs und HEVs werden verschwinden. FCEVs werden vielleicht in Lastwagen oder Bussen überleben - aber nicht im Privatwagen.

Wenn du jetzt ein Auto kaufst, das noch einen Verbrennungsmotor hat - egal ob mit Stecker oder nicht -, kaufst du eine Technologie, die bald ausläuft. Ein reiner Elektroantrieb ist heute nicht nur sauberer, sondern auch wirtschaftlicher.

Ist ein PHEV wirklich ein Elektroauto?

Technisch ja - es hat einen Elektromotor. Aber praktisch nur, wenn du den Akku regelmäßig lädst. Wenn du ihn nie auflädst, fährst du mit Benzin und hast nur einen schweren, ineffizienten Antrieb. Viele Experten sehen PHEVs daher als Hybrid, nicht als echtes Elektroauto.

Kann ich mit einem HEV komplett auf Benzin verzichten?

Nein. Ein HEV unterstützt den Verbrennungsmotor, aber er kann nicht allein fahren. Selbst bei niedriger Geschwindigkeit greift der Motor schnell ein. Du kannst nie rein elektrisch fahren - das ist der entscheidende Unterschied zu BEV und PHEV.

Warum sind FCEVs so teuer?

Die Brennstoffzelle selbst ist komplex und teuer in der Herstellung. Außerdem ist grüner Wasserstoff noch selten und teuer. Die Tankstelleninfrastruktur ist fast nicht vorhanden - das macht den Betrieb unwirtschaftlich. Ein Mirai kostet heute über 60.000 Euro, obwohl er kaum mehr Reichweite bietet als ein BEV für 40.000 Euro.

Wie lange hält ein Elektroauto-Akku?

Die meisten Hersteller garantieren 8 Jahre oder 160.000 Kilometer mit mindestens 70 % Kapazität. In der Praxis halten viele Akkus 15-20 Jahre, wenn sie nicht ständig auf 100 % geladen werden. Tesla- und BMW-Fahrer berichten von über 300.000 Kilometern mit nur 15 % Kapazitätsverlust.

Lohnt sich ein BEV, wenn ich keine Wallbox habe?

Ja - aber mit Einschränkungen. Du kannst mit einer normalen Steckdose laden, aber das dauert 12-24 Stunden für eine volle Ladung. Wenn du täglich weniger als 50 Kilometer fährst, reicht das. Für längere Strecken oder häufiges Fahren solltest du eine Wallbox installieren oder auf öffentliche Ladestationen setzen.

Lukas Ehrlichmann

Lukas Ehrlichmann

Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.