Stell dir vor, du willst von München nach Hamburg fahren - das sind knapp 800 Kilometer. Und dann noch weiter nach Kiel, zurück nach Berlin, und am Ende wieder nach Hause. Das sind über 1000 Meilen (knapp 1600 Kilometer) in einem Stück. Kannst du das mit einem Elektroauto schaffen? Die Antwort ist ja - aber nicht so, wie du vielleicht denkst.
Reichweite ist kein Problem mehr
Ein modernes Elektroauto wie der Hyundai Ioniq 6 ist ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug mit einer realistischen Reichweite von bis zu 614 Kilometern nach WLTP. Der Tesla Model S ist ein elektrischer Limousine mit einer Reichweite von bis zu 652 Kilometern im realen Fahrbetrieb. Selbst der Porsche Taycan ist ein elektrisches Sportwagenmodell, das bei optimalem Fahrverhalten über 500 Kilometer schafft. Das sind keine Teststrecken-Werte aus der Werbung - das sind echte Zahlen von Fahrern, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter realen Bedingungen fahren: im Winter, mit Heizung, auf Autobahnen mit 130 km/h.
Die meisten Menschen fahren täglich weniger als 50 Kilometer. Aber wenn du eine lange Strecke planst, dann brauchst du nicht nur ein Auto mit Reichweite - du brauchst ein System. Und das System funktioniert.
Die Ladeinfrastruktur ist bereit
Im Jahr 2025 gibt es in Deutschland über 100.000 öffentliche Ladepunkte. Davon sind mehr als 30.000 Schnelllader mit mindestens 150 kW Leistung. Das ist mehr als doppelt so viele wie 2020. Du findest Ladestationen an Autobahnraststätten, an Einkaufszentren, an Hotels und sogar an Tankstellen, die vor zehn Jahren noch Diesel verkauft haben.
Die meisten modernen Elektroautos laden mit 250 kW oder mehr. Das bedeutet: In 20 Minuten bekommst du 300 bis 400 Kilometer Reichweite. Wenn du 1600 Kilometer fahren willst, brauchst du etwa vier Ladepausen. Jede Pause dauert 15 bis 25 Minuten - inklusive Toilettenbesuch, Kaffee trinken und kurz die Beine vertreten. Das ist nicht mehr als bei einem Verbrenner, der alle 400 Kilometer tanken muss.
Und die Ladekarten? Du brauchst keine zehn verschiedene. Mit einer einzigen Karte - zum Beispiel von IONITY ist ein europäisches Schnellladenetzbetreiber, das 350-kW-Ladestationen entlang der Autobahnen betreibt - kannst du in ganz Europa laden. Die App zeigt dir, welche Station frei ist, wie schnell sie lädt und ob du bezahlen kannst. Kein Geheimcode, kein Rätselraten.
Wie sieht ein echter 1600-Kilometer-Tag aus?
Stell dir vor, du startest um 7 Uhr morgens in München. Dein Auto hat 550 Kilometer Reichweite geladen. Du fährst Richtung Nürnberg, dann Leipzig, dann Berlin, dann Rostock - und am Ende zurück nach München. Das sind 1600 Kilometer in 18 Stunden. Wie machst du das?
- 7:00 - Start in München mit voller Batterie (550 km Reichweite)
- 9:30 - Erste Pause bei Nürnberg: 20 Minuten laden, 350 km nachgeladen
- 12:00 - Mittagspause bei Leipzig: 15 Minuten laden, 300 km nachgeladen
- 15:30 - Pause in Berlin: 20 Minuten laden, 320 km nachgeladen
- 18:00 - Letzte Pause in Rostock: 25 Minuten laden, 300 km nachgeladen
- 22:00 - Ankunft in München mit noch 80 Kilometern Reserve
Du hast insgesamt 100 Minuten geladen. Und 8 Stunden gefahren. Das ist kein Stress - das ist normal. Die meisten Menschen machen bei einer solchen Strecke auch mit Benzin oder Diesel mehr Pausen, weil sie müde sind. Mit dem Elektroauto fährst du einfach etwas ruhiger - und lädst, während du etwas isst oder dich streckst.
Winter? Kein Problem
Ja, im Winter verliert ein Elektroauto etwas Reichweite. Kälte macht die Batterie weniger effizient, und die Heizung frisst Strom. Aber das ist kein Ausreden mehr. Moderne Autos haben Wärmepumpen, die bis zu 50 % weniger Energie verbrauchen als alte Heizsysteme. Der Kia EV6 ist ein Elektro-SUV mit Wärmepumpe und einer realen Winterreichweite von 420 Kilometern bei -5 °C. Und die meisten Ladestationen sind jetzt beheizt - das heißt, die Batterie lädt schneller, auch bei Frost.
Wenn du im Winter fährst, planst du einfach 10-15 % mehr Ladezeit ein. Und du fährst nicht mit 160 km/h - du fährst mit 120. Das spart Energie, und du kommst trotzdem pünktlich an.
Was ist mit alten Elektroautos?
Ein Nissan Leaf aus dem Jahr 2015 hat eine Reichweite von 160 Kilometern. Damit kannst du 1000 Meilen nicht fahren - das ist klar. Aber das ist kein Argument gegen Elektromobilität. Das ist ein Argument dafür, dass du nicht ein 10-Jahre-altes Auto kaufst, wenn du lange Strecken fährst.
Heute kaufst du ein Elektroauto mit mindestens 400 Kilometern Reichweite - und du bekommst es für 25.000 Euro. Der MG4 ist ein kompaktes Elektroauto mit 450 Kilometern Reichweite und einem Preis ab 22.000 Euro. Der Volkswagen ID.4 ist ein Elektro-SUV mit 500 Kilometern Reichweite und einem Preis ab 28.000 Euro. Du musst kein Luxusauto kaufen, um 1600 Kilometer zu schaffen.
Die Wahrheit über die Ladezeit
Die größte Angst ist immer: "Aber was, wenn ich nicht schnell genug laden kann?"
Du kannst nicht 1000 Meilen in 5 Stunden fahren. Das ist unmöglich - egal mit welchem Auto. Ein Verbrenner braucht auch 10-12 Stunden für diese Strecke, wenn du nicht mit 200 km/h fährst. Mit Elektroauto brauchst du 18 Stunden - mit 100 Minuten Ladezeit. Das ist mehr als bei einem Verbrenner, aber nicht viel mehr.
Und hier ist der Trick: Du fährst nicht nur, um zu fahren. Du nutzt die Zeit. Du rufst einen Freund an. Du liest ein Buch. Du hörst einen Podcast. Du schläfst im Auto nicht - du schläfst nach der Fahrt. Und du kommst nicht mit einem vollen Tank an, sondern mit einer vollen Batterie - und ohne Geruch, ohne Ölwechsel, ohne Motorengeräusch.
Was du brauchst, um 1000 Meilen zu schaffen
- Ein Elektroauto mit mindestens 400 km Reichweite (nicht älter als 3 Jahre)
- Eine Ladekarte oder App, die alle Netzwerke abdeckt (z. B. IONITY, EnBW, Shell Recharge)
- Eine App wie "A Better Routeplanner" oder "PlugShare", die Ladezeiten automatisch berechnet
- Eine realistische Zeitplanung - nicht 10 Stunden, sondern 16-18 Stunden
- Eine ruhige Fahrweise - 120 km/h statt 140 km/h
Das ist alles. Kein Geheimrezept. Kein Zauber. Nur Planung und ein modernes Auto.
Warum das wichtig ist
Du brauchst kein Elektroauto, um 1000 Meilen zu fahren. Aber wenn du es tust, dann merkst du: Es ist einfacher, günstiger und ruhiger, als du dachtest. Die Angst vor der Reichweite ist eine Angst aus der Vergangenheit. Heute ist sie nicht mehr real. Die Technik ist da. Die Infrastruktur ist da. Die Autos sind da.
Und wenn du das nächste Mal eine lange Strecke planst - egal ob nach Italien, nach Dänemark oder nur nach Hamburg - dann probier es einfach aus. Lade das Auto voll, starte am Morgen, und fahr los. Du wirst überrascht sein, wie normal es sich anfühlt.
Kann man mit einem Elektroauto wirklich 1000 Meilen am Tag fahren?
Ja, aber nicht ohne Pausen. Mit einem modernen Elektroauto (400+ km Reichweite) und Schnellladestationen ist es möglich, 1600 Kilometer in 16-18 Stunden zu fahren. Dafür brauchst du etwa 4 Ladepausen von jeweils 15-25 Minuten. Das ist vergleichbar mit einem Verbrenner, der mehrmals tanken muss.
Wie viel kostet eine 1000-Meilen-Fahrt mit dem Elektroauto?
Bei einem Durchschnittsverbrauch von 15 kWh pro 100 km und einem Ladepreis von 0,40 Euro pro kWh kostet die Strecke etwa 96 Euro. Das ist weniger als die Hälfte der Kosten eines Benzinautos auf derselben Strecke - das wäre etwa 180-200 Euro.
Braucht man spezielle Ladekarten für lange Strecken?
Nein. Die meisten Elektroautos haben eine App, die mit RFID-Karten oder Zahlungs-Apps wie PayPal oder Apple Pay funktioniert. Mit einer einzigen Karte - etwa von IONITY oder EnBW - kannst du in ganz Deutschland und Europa laden. Es gibt auch viele netzwerkübergreifende Apps, die alle Stationen anzeigen.
Ist es im Winter schwieriger, 1000 Meilen zu fahren?
Ja, aber machbar. Kälte reduziert die Reichweite um 10-20 %. Lösung: Fahr langsamer (120 statt 140 km/h), nutze die Wärmepumpe, und plane 10-15 % mehr Ladezeit ein. Moderne Autos wie der Kia EV6 oder der Hyundai Ioniq 6 sind speziell für Winterbedingungen optimiert.
Welches Elektroauto ist am besten für lange Strecken?
Die besten Modelle für lange Strecken sind: Tesla Model S (650 km), Hyundai Ioniq 6 (614 km), Porsche Taycan (500+ km), Kia EV6 (450 km) und Volkswagen ID.7 (550 km). Für unter 25.000 Euro ist der MG4 mit 450 km die beste Wahl.