Unterschied zwischen Gasherd mit Erdgas und Propangas: Was steckt dahinter?

Sind wir mal ehrlich: Wer schon mal in einer alten Mietwohnung mit Gasherd gekocht hat und dann in ein Haus mit Flaschengas zieht, steht schnell wie der Ochs vorm Berg: Was zur Hölle ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Gasarten? Und was macht das im Alltag aus? Nach einem chaotischen Familienabend, an dem der Pfannkuchenteig fast auf dem Kaninchen gelandet ist, habe ich mich zwischen heißem Herd, hungrigen Kindern und schnupperndem Schnuffi wirklich gefragt, worauf ich da eigentlich koche. Es ist mehr als nur eine Gaskartusche gegen einen Festanschluss. Hier spielen echte Chemie, Verbrauch, Sicherheit und Kosten rein. Zeit, mal Licht ins Dunkel zu bringen – klar, offen und ohne Schnickschnack.
Wie „tickt“ Erdgas? Wie funktioniert Flüssiggas?
Erdgas ist das, was durch die dicken Rohre aus dem Straßenboden kommt. In Städten setzt man fast immer auf diese kontinuierliche Versorgung. Das Gas selbst besteht größtenteils aus Methan. Das klingt vielleicht nach Hightech, ist dabei uralt: Millionen Jahre alte Pflanzenreste verwandelten sich unter Druck und Hitze zu diesem Stoff.
Flüssiggas, meistens Propan, manchmal auch Butan, steckt in dicken Flaschen oder Tanks. Es ist kein fossiles Überbleibsel im herkömmlichen Sinn, sondern ein Nebenprodukt in Raffinerien oder bei der Erdgasgewinnung. Praktisch: Es lässt sich schon bei moderaten Drücken unter null Grad Celsius verflüssigen und gut lagern. Genau deshalb sieht man Flaschengasherde oft beim Camping, auf Märkten oder halt in Häusern ohne Erdgasleitung. Der Unterschied beginnt schon beim Geruch. Beide sind eigentlich geruchlos, aber es wird ein Stinkstoff – ein Odorant – zugesetzt, damit man Lecks bemerkt. Trotzdem riecht Erdgas anders, irgendwie „leichter“ muffig, während Flüssiggas einen kräftigeren, oft stechenden Ton hat.
Die chemische Struktur macht viel aus: Methan (Erdgas) ist leichter als Luft, steigt also bei einem Leck auf. Propan (Flüssiggas) ist schwerer, es sammelt sich erst mal am Boden – ein echter Punkt für die Sicherheit, falls was schiefgeht. Ein Kind im Haushalt, und Schnuffi hoppelt unter dem Herd? Das Gewicht des Gases im Blick zu behalten macht Sinn. Wer Zahlen mag: Methan hat eine Dichte von etwa 0,72 kg/m3, Propan liegt bei 1,88 kg/m3. Die Brennwerte unterscheiden sich auch: Propan bringt kräftige 13,6 kWh pro kg, Methan „nur“ 11,1 kWh je kg. Klingt wenig, aber aufs Kocherlebnis macht das was aus.
Eigenschaft | Erdgas (Methan) | Flüssiggas (Propan/Butan) |
---|---|---|
Chemische Formel | CH4 | C3H8 / C4H10 |
Brennwert (kWh/kg) | 11,1 | 13,6 |
Dichte (kg/m³) | 0,72 | 1,88 |
Aggregatzustand bei Raumtemp. | Gasförmig | Flüssig/Gasförmig |
Lagerung | Leitung | Flasche/Tank |
Typischer Einsatz | Stadtwohnung | Ländlich, Camping |
Brenner, Düsen, Flammen – was ist beim Herd tatsächlich anders?
Der Herd sieht fast immer ähnlich aus, egal ob Erdgas oder Flüssiggas: Drehknopf, Zündflamme, eiserne Roste – alles easy. Aber schaut man genauer, spielen die Bauteile nicht einfach alle mit jedem Gas. Der wohl größte Unterschied sind die Düsen. Flüssiggas braucht viel feinere Düsen, weil der Brennwert und der Druck anders ticken. Wer schon mal einen falschen Anschluss gewagt hat, kennt das Ergebnis: Die Flamme wird riesig oder zu klein, das Essen wird ruiniert, der Herd leidet. In unserer Küche sind die Düsen getauscht worden, als wir auf Flaschengas umgestiegen sind, weil kein Gasanschluss im Haus lag. Das ging schnell, aber war absolut nötig.
Die Hitze am Topfboden unterscheidet sich tatsächlich merklich. Propan liefert etwas mehr Power, da kann das Wasser einen Tick schneller sieden – zumindest in der Theorie. In der Praxis hängt es von der Flammenverteilung und auch vom Topf ab. Aber: Erdgasherde lassen sich oft feiner regeln, weil der Druck in der Leitung gleichmäßiger ist als bei Flaschen, die je nach Füllstand nachlassen können. Leute, die gern scharf anbraten oder regelmäßig für acht Kids kochen, mögen den Flüssiggaspunch. Wer eher viel köchelt und selten mit voller Hitze zugange ist, dürfte mit Erdgas zufriedener sein.
Ein bisschen Nerdwissen gefällig? Die eigentliche Flamme unterscheidet sich farblich kaum – beide brennen blau, solange die Verbrennung sauber ist. Gelbe Spitzen deuten auf Sauerstoffmangel, egal bei welchem Gas. Übrigens: Die Zündung funktioniert bei beiden Modellen ähnlich, oft per Piezo oder klassisch mit Feuerzeug. Bei beiden Arten gilt: Nach dem Kochen immer alles schließen, schon weil Kinder meist wenig Respekt vor drehbaren Knöpfen haben. Für einen Haushalt wie unseren, mit neugierigen Nasen und Hoppelohren unterm Herd, heißt das: Immer ein wachsames Auge – egal welches Gas.

Sicherheit, Wartung und Verbrauch: Worauf sollte man achten?
Sicherheit geht über alles – keine Frage. Die Hauptgefahr in beiden Fällen bleibt Gasverlust, aber die Folgen unterscheiden sich: Erdgas zieht an die Decke, Flüssiggas sammelt sich am Boden. Deshalb sollen in Küchen mit Propangas Flaschen nicht unter den Herd gestellt werden, sondern außerhalb, in speziellen Kästen oder im Garten. Städtische Küchen mit Erdgasanschluss sind da etwas entspannter, das Gas entweicht leichter. Doch ein Tipp vom Fachmann bleibt: Gasmelder sollten nie genau auf Bodenhöhe oder direkt an der Decke hängen, sondern in Hüfthöhe, weil dann beide Gasarten erkannt werden. Wer Haustiere hat, weiß: Ein Kaninchen könnte versehentlich an den Schläuchen knabbern. Also regelmäßige Kontrolle, egal bei welchem System.
Zur Wartung: Erdgasleitungen müssen beim Einzug oder alle 12 Jahre vom Fachmann geprüft werden. Flüssiggasflaschen lagere niemals in Wohnräumen, nur in belüfteten Bereichen. Tanks müssen von Spezialbetrieben regelmäßig gecheckt werden. Wichtig ist, die Flaschen nie komplett leer zu fahren, sonst sammelt sich restliches Kondenswasser und verstopft die Leitung – haben wir nach einem Campingausflug bitter gelernt, als Linus am Ende seine Nudeln nicht bekam.
Wieviel Gas verbraucht man? Für vier Personen etwa 40-70 kWh pro Monat, egal welcher Typ. Unterschiede gibt’s, wenn man zusätzlich mit Gas heizt oder Warmwasser bereitet. Flüssiggas kostet oft mehr pro kWh, weil Flaschen und Logistik teurer sind. Laut aktuellen Zahlen zahlst du pro Kilowattstunde Erdgas in Deutschland zwischen 8 und 12 Cent, Flüssiggas aber oft zwischen 12 und 18 Cent – und das schwankt kräftig, je nach Weltmarkt. Deshalb gilt: Nur so viel einkaufen, wie du wirklich brauchst, und leere Flaschen zeitnah zurückgeben.
- Immer die passende Düse nutzen – falscher Einbau ist brandgefährlich!
- Gasmelder anbringen, am besten „mittig“ im Raum
- Flüssiggas nie unter dem Herd lagern
- Gasflaschen nie offen stehen lassen, immer zuschrauben
- Kinder immer im Blick behalten (besonders auf Jagd nach Keksen im Küchenschrank!)
Tipps zum Alltag: Worauf sollte man beim Kauf achten?
Du willst einen neuen Herd kaufen? Schau zuerst darauf, welches Gas in deiner Gegend verfügbar ist. Ein Erdgasherd kann im Zweifel nicht einfach an eine Flasche Propan gehängt werden, außer du tauschst die Düsen – und das bitte nicht auf eigene Faust! Händler beraten hier nicht nur nach Farbe und Design, sondern gleich nach System. Wer häufiger umzieht oder in ländlichen Gegenden lebt, ist mit einem Flüssiggasherd flexibler, denn Flaschen gibt’s an fast jeder Tankstelle.
Mach dir dabei bewusst: Ein Gaskocher ist oft günstiger im Betrieb als ein Stromherd, vor allem bei viel Nutzung. Wer Elternbeiträge spart oder Spaghetti für ein halbes Fußballteam kocht, schaut auf jeden Cent. Allerdings, Flüssiggas muss regelmäßig nachgekauft und herumgetragen werden. Gerade als jemand, der nach drei Stockwerken Gasflaschen in den Keller schleppt, weiß ich: das spart zwar Geld, aber nicht Kraft.
Die Lebensdauer eines Gasherds ist hoch, egal welches Gas du nutzt. Mit Pflege hält ein Herd locker 15 bis 20 Jahre. Wichtig: Keine Flammen ohne Aufsicht, besonders mit Tieren oder Kindern im Haus. Fun Fact: In Italien sind über 80% aller Herde an Gas angeschlossen, meist mit Erdgas. Frankreich dagegen setzt in ländlichen Regionen oft auf Propan, weil viele Dörfer keine Erdgasleitungen haben.
Wenn dein Herd komische Geräusche macht oder die Flamme nicht richtig brennt – sofort abdrehen, Hauptventil zu, Fachmann rufen. Selbst kleine Undichtigkeiten können üble Folgen haben. Und wenn du, wie meine Tochter Mathilda, neugierig bist und alles ausprobieren willst: Finger weg vom Flaschenventil. Da hilft auch kein Schimpfen, sondern lieber eine dicke rote Warnmarkierung anbringen, die sofort Alarm macht. Profis empfehlen außerdem Gasschläuche nur von zertifizierten Herstellern zu kaufen und spätestens alle acht Jahre zu tauschen.
Am Ende bleibt die Frage offen: Was ist „besser“? Für die einen ist es der Komfort, nie eine Flasche wechseln zu müssen. Für die anderen zählt die Flexibilität und Unabhängigkeit – etwa beim Kochen nach Stromausfall oder beim Grillen unter freiem Himmel. Beides hat seinen Charme und seine Tücken. Hauptsache, das Essen brennt nicht an, und alle bleiben satt und gesund – auch das Kaninchen unter dem Tisch.

Lukas Ehrlichmann
Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.