Warum Benzinautos schlecht sind: 3 konkrete Gründe

Warum Benzinautos schlecht sind: 3 konkrete Gründe
Nov 17, 2025

Benzinautos sind seit mehr als einem Jahrhundert der Standard auf unseren Straßen. Doch heute, im Jahr 2025, wird immer deutlicher: Sie sind nicht mehr nur veraltet - sie sind ein Problem. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit und unsere Geldbörse. Hier sind drei konkrete Gründe, warum Benzinautos in der heutigen Zeit nicht mehr vertretbar sind.

1. Sie verschmutzen die Luft und schaden der Gesundheit

Jedes Mal, wenn du einen Benziner startest, setzt du giftige Stoffe frei - nicht nur CO₂, sondern auch Stickoxide (NOx), Feinstaub und krebserregende Partikel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt klar: Luftverschmutzung tötet jährlich mehr als 7 Millionen Menschen weltweit. In Deutschland sterben allein durch Verkehrsemissionen über 11.000 Menschen vorzeitig. Das sind mehr als bei Verkehrsunfällen.

In München, wo ich lebe, wird die Luftqualität besonders im Winter schlecht. Die Stadt hat schon mehrere Jahre lang Grenzwerte für NO₂ überschritten. Und wer ist dafür verantwortlich? Vor allem ältere Benziner. Ein einziger Diesel-Pkw aus den 2000ern emittiert bis zu 20-mal mehr Stickoxide als ein modernes Elektroauto - und das, obwohl das Elektroauto gar keine Abgase hat. Selbst wenn du denkst, dein Auto ist „nur“ ein Benzinmotor: Auch er pustet Feinstaub aus den Bremsen und Reifen, aber zusätzlich noch die giftigen Abgase aus dem Auspuff.

2. Sie treiben die Klimakrise an - und das mit voller Kraft

Der Verkehr ist in Deutschland für fast ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Und davon macht der Straßenverkehr mit Benzin- und Dieselautos über 90 % aus. Ein durchschnittlicher Benziner stößt während seiner Lebensdauer etwa 45 Tonnen CO₂ aus. Das ist so viel, wie ein Mensch in 15 Jahren mit Flugreisen, Heizung und Stromverbrauch verursacht.

Und das ist nur der direkte Ausstoß. Was viele vergessen: Die Herstellung von Benzin ist auch energieintensiv. Öl wird gefördert, transportiert, raffiniert - und jeder Schritt verbraucht fossile Energie. Ein Elektroauto hingegen lädt sich mit Strom aus Wind, Sonne oder Wasserkraft. Selbst wenn der Strom noch aus Kohle kommt, ist ein Elektroauto nach 2-3 Jahren Fahrzeit klimatisch besser als ein Benziner. In Deutschland, wo der Strommix immer grüner wird, liegt dieser Punkt heute bei nur 1,5 Jahren.

Die Europäische Union hat 2035 als Stichtag für das Ende des Verkaufs neuer Benziner und Diesel festgelegt. Warum? Weil es wissenschaftlich erwiesen ist: Solange wir weiterhin Benzin verbrennen, werden wir das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht erreichen.

Zweigeteilte Landschaft: links Ölraffinerie mit Rauch, rechts Windräder und Solaranlagen, die Elektroautos laden – Symbol für den Klimawandel.

3. Sie kosten langfristig mehr - auch wenn sie günstiger wirken

Ein neuer Benziner mag am Anfang billiger sein als ein Elektroauto. Aber das ist nur die Oberfläche. Wer wirklich rechnet, sieht: Benzinautos sind eine teure Illusion.

Ein typischer Benziner verbraucht 7 Liter pro 100 km. Bei 1,80 € pro Liter kostet das 12,60 € pro 100 km. Ein Elektroauto mit einem Verbrauch von 15 kWh/100 km und einem Strompreis von 0,35 €/kWh kommt auf 5,25 € pro 100 km. Das ist mehr als die Hälfte. Fährst du 15.000 km im Jahr? Dann zahlst du mit Benzin 1.890 €, mit Strom nur 787 € - das sind über 1.100 € Einsparung pro Jahr.

Dazu kommen Wartungskosten. Ein Benzinmotor hat mehr als 2.000 bewegliche Teile: Zündkerzen, Ölfilter, Kraftstoffpumpen, Getriebeöl, Auspuffanlagen, Abgasreinigungssysteme - alles muss gewechselt werden. Ein Elektroauto hat etwa 20 bewegliche Teile. Kein Ölwechsel. Kein Katalysator. Kein Getriebe. Kein Auspuff. Die Wartungskosten liegen bei Elektroautos im Durchschnitt 40 % niedriger.

Und dann gibt es noch die Abschreibung. In Deutschland fallen Benziner seit 2024 schneller an Wert. Viele Städte haben Umweltzonen, in denen ältere Fahrzeuge nicht mehr fahren dürfen - oder hohe Gebühren zahlen müssen. In Berlin kostet es heute 40 € pro Jahr, einen Euro-4-Diesel zu halten. In München ist das nicht anders. Ein Benziner, der heute noch 15.000 € wert ist, könnte in fünf Jahren kaum noch 5.000 € bringen - weil niemand ihn kaufen will.

Werkstatt-Szene: ein verstaubter Benziner mit niedrigem Wert neben einem modernen Elektroauto mit minimaler Wartungsliste – Kostenunterschied sichtbar.

Was bleibt - und warum es Zeit ist, umzusteigen

Es gibt keine technische Notwendigkeit mehr, Benzin zu verbrennen. Elektroautos sind leiser, schneller, sauberer und günstiger im Betrieb. Die Ladeinfrastruktur in Deutschland ist heute so gut wie nie: Mehr als 100.000 öffentliche Ladepunkte stehen zur Verfügung - und die Zahl wächst täglich. Du kannst dein Auto heute schon über Nacht zu Hause laden, ohne je eine Tankstelle zu betreten.

Die drei Gründe sind klar: Benzinautos verschmutzen die Luft, beschleunigen die Klimakrise und kosten mehr, als sie scheinen. Es geht nicht darum, jemandem etwas zu verbieten. Es geht darum, die Zukunft zu wählen - eine, in der Kinder atmen können, in der Städte nicht mehr unter Smog leiden, und in der du nicht jeden Monat einen Teil deines Gehalts an eine Ölindustrie zahlst, die längst überholt ist.

Wer heute einen Benziner kauft, kauft nicht nur ein Auto - er kauft eine Verpflichtung, die bald teuer wird. Und zwar in jeder Hinsicht.

Sind Elektroautos wirklich umweltfreundlicher, wenn der Strom aus Kohle kommt?

Ja. Selbst wenn der Strom aus Kohlekraftwerken stammt, ist ein Elektroauto klimafreundlicher als ein Benziner. Eine Studie des Umweltbundesamts aus 2024 zeigt: Ein Elektroauto mit deutschem Strommix (noch 35 % fossile Energie) emittiert über seine Lebensdauer 60 % weniger CO₂ als ein vergleichbarer Benziner. Wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen kommt, sinkt dieser Wert auf 80 % weniger. Die Herstellung von Batterien ist zwar energieintensiv, aber das wird innerhalb von 1-2 Jahren durch geringere Betriebsemissionen ausgeglichen.

Warum werden Benziner nicht einfach verboten?

Sie werden nicht sofort verboten, weil Millionen Menschen noch darauf angewiesen sind - besonders in ländlichen Gebieten oder als Nutzfahrzeuge. Aber ab 2035 darf in der EU kein neuer Benziner oder Diesel mehr verkauft werden. Das ist kein Verbot von Fahrzeugen, sondern ein Verbot des Verkaufs neuer, schmutziger Modelle. Alte Benziner darfst du weiterhin fahren - aber sie werden immer teurer, weniger wertvoll und in immer mehr Städten eingeschränkt. Der Markt entscheidet: Elektroautos gewinnen, Benziner verlieren.

Kann ich mit einem Elektroauto lange Strecken fahren?

Absolut. Die meisten modernen Elektroautos haben eine Reichweite von 400-600 km. Auf Autobahnen gibt es alle 50-80 km schnelle Ladepunkte, die in 15-20 Minuten 80 % aufladen. In Deutschland sind über 1.500 Hochleistungsladestationen in Betrieb - mehr als in jedem anderen Land Europas. Du kannst von München nach Hamburg fahren, mit zwei kurzen Ladepausen. Für die meisten Menschen ist ein Elektroauto völlig ausreichend - auch für Reisen.

Was passiert mit den Batterien von Elektroautos?

Elektroauto-Batterien werden heute zu 95 % recycelt. Die wertvollen Metalle wie Lithium, Kobalt und Nickel werden zurückgewonnen und in neue Batterien eingesetzt. In Deutschland gibt es bereits zertifizierte Recyclinganlagen, die von Herstellern wie BMW, VW und Tesla genutzt werden. Die zweite Lebensdauer von Batterien ist auch ein großes Thema: Nach 10-15 Jahren im Auto werden sie als Energiespeicher für Häuser oder Windparks weiterverwendet - oft noch 10 Jahre lang. Es gibt keine „Batterie-Überflutung“ - die Industrie hat das längst in ihre Planung eingebaut.

Ist es sinnvoll, jetzt noch einen Benziner zu kaufen?

Nur, wenn du ihn für eine sehr kurze Zeit brauchst - etwa ein Jahr, bis du ein Elektroauto findest. Jeder neue Benziner, den du kaufst, wird in 5-10 Jahren wertlos sein. Die Wartung wird teurer, die Versicherung steigt, und in vielen Städten wirst du mit Strafen oder Fahrverboten rechnen müssen. Die meisten Experten raten heute: Wenn du ein Auto brauchst, nimm ein Elektroauto - oder zumindest einen Hybrid. Ein reiner Benziner ist heute eine finanzielle und ökologische Falle.

Lukas Ehrlichmann

Lukas Ehrlichmann

Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.