Wenn du dich fragst, welche Marke derzeit die meisten Elektroautos verkauft, bist du nicht allein. Der EV‑Markt entwickelt sich rasant - jedes Jahr kommen neue Modelle, neue Batterietechnologien und neue Player dazu. In diesem Beitrag erfährst du, welche Marke aktuell die meisten Einheiten absetzt, warum das so ist und wie die Top‑Hersteller im Vergleich dastehen.
Kurzüberblick
- 2024/2025 ist BYD mit über 1,6Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit der Marktführer.
- Tesla bleibt knapp hinter BYD und führt in den USA sowie vielen europäischen Märkten.
- Volkswagen (ID‑Familie) hat dank Massenproduktion in China deutlich aufgeholt.
- Hyundai‑Kia‑Kombination, Renault und Mercedes‑Benz runden die Top‑5 ab.
- Regionale Vorlieben und staatliche Subventionen beeinflussen die Rangliste stark.
Wie wird "beste verkaufte EV‑Marke" bestimmt?
Die gängigste Kennzahl ist die Anzahl der ausgelieferten Einheiten pro Kalenderjahr. Analysten nutzen offizielle Herstellerberichte, Zulassungsdaten der jeweiligen Länder und Marktforschungsstudien von Unternehmen wie J.D.Power, IHS Markit oder BloombergNEF. Für unser Ranking kombinieren wir die veröffentlichten Gesamtsummen von 2024 und den bis November2025 verfügbaren Daten, um einen robusten Trend zu zeigen.
Die aktuellen Top‑Hersteller
Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Marken vor, die das Feld aktuell dominieren. Jeder Abschnitt enthält eine kurze Definition mit Tesla ein US‑Hersteller, der seit 2008 Elektrofahrzeuge produziert und vor allem für seine ModelS, Model3, ModelX und ModelY bekannt ist. Ähnliche Definitionen folgen für die anderen Marken.
BYD ein chinesischer Konzern, der seit den frühen 2000er‑Jahren sowohl Batterien als auch komplette Elektroautos herstellt und mit der‘Han’, ‘Tang’ und dem kompakten ‘F3’ zu den meistverkauften Modellen weltweit zählt
Volkswagen der deutsche Autohersteller, der mit seiner ID‑Serie (ID.3, ID.4, ID.5) den europäischen Massenmarkt adressiert und 2023 das Ziel von 2Millionen EV‑Verkäufen verfolgte
Hyundai südkoreanischer Hersteller, dessen EV‑Modellreihe (Ioniq5, Ioniq6, KonaElectric) vor allem in Europa und Nordamerika stark nachgefragt wird
Renault französischer Hersteller, dessen Zoe seit 2012 kontinuierlich zu den meistverkauften Kleinstwagen in Europa gehört
Mercedes‑Benz deutscher Premium‑Hersteller, der mit der EQ‑Familie (EQC, EQS, EQE) in den Luxus‑EV‑Sektor einsteigt
Kia Schwestermarke von Hyundai, die mit dem EV6 und dem neu angekündigten Niro‑EV schnell Marktanteile gewinnt
Ford amerikanischer Hersteller, dessen MustangMach‑E und der kommende F‑150Lightning die US‑Marktposition stärken sollen
Verkaufszahlen im Detail (2024‑2025)
| Marke | 2024 | 2025 (bis Nov.) | Wachstumsrate 2024‑2025 |
|---|---|---|---|
| BYD | 1.540 | 1.620 | +5,2 % |
| Tesla | 1.320 | 1.380 | +4,5 % |
| Volkswagen | 950 | 1.050 | +10,5 % |
| HyundaiKia | 720 | 800 | +11,1 % |
| Renault | 480 | 515 | +7,3 % |
| Mercedes‑Benz | 310 | 345 | +11,3 % |
| Ford | 250 | 280 | +12,0 % |
Warum BYD aktuell führt
Der Sieg von BYD lässt sich auf drei Kernfaktoren zurückführen:
- Massive Produktion in China: Das Unternehmen betreibt über 30 Fertigungsstätten, darunter die größte Batteriefabrik der Welt. Das ermöglicht kurze Lieferzeiten und niedrige Stückkosten.
- Breites Modellportfolio: Von günstigen Kompaktfahrzeugen (F3) bis zu Premium‑Limousinen (Han) deckt BYD fast jede Preisklasse ab. Das spricht sowohl Stadtpendler als auch Flottenkunden an.
- Staatliche Förderungen: Die chinesische Regierung unterstützt die EV‑Industrie mit Subventionen, Steuererleichterungen und einem ausgebauten Ladenetz. BYD profitiert unmittelbar von diesen Maßnahmen.
Zusätzlich hat BYD 2023 die eigene Zellentechnologie weiterentwickelt, wodurch die Reichweite seiner Flaggschiffmodelle auf über 600km gestiegen ist - ein wichtiger Punkt für Käufer, die wegen Reichweitenangst zögern.
Regionale Unterschiede im Führungsfeld
Obwohl BYD global die meisten Fahrzeuge liefert, sieht die Situation in Europa und Nordamerika anders aus:
- USA: Tesla hält mit rund 45% Marktanteil die Pole Position. Die vorhandene Supercharger‑Infrastruktur und das Markenimage sind hier entscheidend.
- Europa: Volkswagen hat dank der ID‑Familie stark zugelegt und liegt knapp hinter Tesla. Länder wie Deutschland, Frankreich und Spanien bieten großzügige Umweltprämien, die den Kauf von VW‑Modellen attraktiv machen.
- Skandinavien: Hier dominieren Volvo (Teil von Geely) und Hyundai‑Kia, weil die Ladeinfrastruktur besonders dicht ist.
Die Unterschiede zeigen, dass die "beste verkaufte EV‑Marke" je nach Markt variieren kann - ein Hinweis, dass lokale Rahmenbedingungen genauso wichtig sind wie globale Produktionszahlen.
Ausblick: Wer könnte den Spitzenreiter 2026 abgelöst werden?
Mehrere Trends könnten das Ranking bis 2026 verschieben:
- Neue Batterietechnologien: Wenn Unternehmen wie CATL oder Solid‑State‑Start‑Ups massenhaft feste Batterien liefern, könnten Marken mit sehr günstigen Preisen (z. B. BYD) noch weiter wachsen.
- Regulatorische Ziele: Die EU plant, bis 2030 mindestens 30% aller Neuzulassungen auf Elektro umzuleiten. Marken, die jetzt ihre Produktionskapazität in Europa ausbauen (z. B. Volkswagen, Renault), könnten stark profitieren.
- Markenübernahmen: Größere Automobilgruppen kaufen kleinere EV‑Start‑Ups - ein Szenario, das Tesla bereits mehrfach demonstriert hat und das zu schnelleren Skalierungen führen kann.
Für Verbraucher bedeutet das: Die Wahl der besten Marke hängt nicht nur vom aktuellen Verkaufsrang ab, sondern auch davon, wie gut ein Hersteller auf zukünftige Technologien und staatliche Vorgaben reagiert.
Praktische Checkliste beim Kauf einer EV‑Marke
- Reichweite: Soll das Fahrzeug mindestens 350km Reichweite im realen Fahrbetrieb bieten?
- Ladeinfrastruktur: Gibt es in deiner Region Schnellladestationen, die mit dem Fahrzeug kompatibel sind?
- Garantie: Achte darauf, dass die Batterie‑Garantie mindestens 8Jahre oder 160000km beträgt.
- Restwert: Modelle von Marken mit hoher Verkaufszahl behalten meist besser ihren Wert.
- Förderungen: Prüfe lokale Subventionen -sie können bis zu 7.000€ betragen.
Fazit für den Leser
Zusammengefasst ist BYD derzeit die beste verkaufte EV‑Marke weltweit, getrieben durch intensive Produktion, ein breites Modellangebot und starke staatliche Unterstützung in China. In den USA bleibt Tesla die Nummer1, während Europa von Volkswagen und Tesla geteilt wird. Wer ein Fahrzeug kauft, sollte jedoch nicht nur nach den Verkaufszahlen entscheiden, sondern die eigene Ladeumgebung, Reichweite‑Bedarf und mögliche Förderungen prüfen.
Häufig gestellte Fragen
Welches EV‑Modell verkauft sich am meisten?
Der BYDHan ist das meistverkaufte Modell von BYD und war 2024 das meistgelieferte einzelne Modell weltweit, dicht gefolgt vom TeslaModel3.
Wie beeinflussen staatliche Subventionen die Verkaufszahlen?
In Ländern mit hohen Förderungen (z. B. Norwegen, China, Frankreich) steigen die Verkaufszahlen stark, weil die Gesamtkosten für den Käufer deutlich sinken.
Ist die Verkaufszahl ein verlässlicher Qualitätsindikator?
Hohe Verkaufszahlen signalisieren gute Marktakzeptanz und Serviceinfrastruktur, aber sie garantieren keine überlegene Fahrzeugqualität. Testberichte und Garantieleistungen bleiben entscheidend.
Welche Marke hat das beste Ladenetz?
Tesla verfügt mit seinem Supercharger‑Netz über die flächendeckendste globale Schnellladestation, gefolgt von Ionity (unterstützt von Volkswagen, BMW, Ford) und den regionalen Anbietern ChargePoint und Allego.
Wie sieht die Zukunft der EV‑Verkäufe für 2026 aus?
Analysten erwarten ein durchschnittliches Wachstum von 15% pro Jahr. Marken, die frühzeitig in Festkörperbatterien und europäische Fertigung investieren, könnten die Rangliste neu schreiben.