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Gas- oder Elektro-Truck kaufen? Fakten, Kosten & Insidertipps 2025

Gas- oder Elektro-Truck kaufen? Fakten, Kosten & Insidertipps 2025

Elektrische Trucks haben schon für mehr Diskussionen am Stammtisch gesorgt als jedes neue Smartphone. Gerade jetzt, 2025, wo sie langsam auf deutschen Straßen Alltag werden und die ersten großen Flotten massiv umstellen, stellt sich die Frage: Muss ich wirklich noch einen klassischen Gas-Truck fahren oder ist Warten auf den Elektro-LKW die bessere Option? Der Unterschied zwischen beiden Antriebskonzepten ist nicht nur technischer Natur, sondern auch eine Frage des Timings, der Kosten – und manchmal sogar der Nerven.

Technik und Alltag: Wie unterschiedlich fahren sich Gas- und Elektro-Trucks wirklich?

Elektro-LKW rollen fast lautlos über den Asphalt und liefern dieses surreale Gefühl von sofortiger Kraft. Du steigst ein, drehst den Schlüssel – naja, drückst den Startknopf – und bist schon bereit. Kein typisches Motorbrummen, keine Vibrationen. Gerade bei langen Autobahnfahrten ist das entspannender, als viele anfangs denken. Manche Fahrer berichten nach ihren ersten elektrischen Touren sogar, dass der Stresspegel niedriger ist – weniger Lärm, keine Getriebeschalt-Orgien, alles ziemlich easy.

Jetzt mal die andere Seite der Medaille. Wer einen Gas-Truck fährt, fühlt sich zuhause. Da gibt’s altbewährte Technik, Reparaturen kriegt fast jede Werkstatt hin, und gerade in der Pampa muss man keine Angst haben, irgendwo stehen zu bleiben, weil der Stecker fehlt. Gas (egal ob Erdgas, LPG oder CNG) ist weiterhin verfügbar, Tankstellen sind im Landnetz dichter als fiese Funklöcher. Dazu kommt: Moderne Gas-LKWs fahren längst nicht mehr wie aus der Steinzeit. Die neueren Modelle bieten alle denkbaren Extras – Abstandstempomat, Kaffeewarnung, oft sogar teilautonomes Fahren.

Im Vergleich aber liefern Elektro-Trucks mehr Drehmoment sofort vom Start weg. Ziehen schwere Lasten ohne zu murren an, vor allem in der Stadt oder bei vielen Stopps ist das ein völlig neues Spiel. Wer zum ersten Mal mit einem 40-Tonner elektrisch losfährt, staunt nicht schlecht. Bei der Reichweite müssen wir aber ehrlich sein: Die heutigen E-Trucks bieten meist zwischen 350 und 600 Kilometern. Reicht das? Für die meisten Tages-Touren ja, aber ein echter Trans-Europa-Trip ist’s noch nicht. Die großen Gas-Trucks schaffen mit einer Füllung locker 1.000 Kilometer und mehr. Aber: auch das ändert sich, denn jede Hersteller-Pressemitteilung in 2025 kündigt größere Batterien an.

Kostenfalle oder Sparwunder? Was du über Anschaffung, Verbrauch und Förderungen wissen musst

Der Kaufpreis – der große Schockmoment. Ein Elektro-LKW kostet schnell 30 bis 60 Prozent mehr als ein vergleichbarer Gas-Truck. Klingt erstmal abschreckend. Doch die versteckten Kosten (und Ersparnisse!) liegen im Detail und in den nächsten fünf Jahren, nicht im ersten Moment. Mittlerweile gibt’s in Deutschland ab 2025 fette Förderungen: Bis zu 150.000 Euro Zuschuss für E-LKWs ab 16 Tonnen, plus kostenlose Maut bis mindestens 2027. Das drückt den Unterschied beim Kaufpreis oft auf wenige tausend Euro.

Wer Gas fährt, zahlt weiter „normale“ Maut und muss mit schwankenden Kraftstoffpreisen leben. Immerhin: CNG bleibt bis 2026 von der Energiesteuer größtenteils verschont, aber niemand garantiert das für später. Die Tankrechnung pro 100 km sieht so aus: Gas-LKWs liegen bei etwa 45-65 Euro, Elektro-LKWs schaffen je nach Fahrstil und Stromtarif schon heute Touren für unter 30 Euro.

Wartung wird oft unterschätzt. Elektrische Trucks haben viel weniger bewegliche Teile – kein Getriebe, keine Kupplung, keine Abgasanlage, weniger Flüssigkeiten. Das wirkt sich direkt auf die Werkstattkosten aus. Es gibt Flotten, die berichten, dass ihre Wartungskosten um 40-60% gefallen sind, seit sie auf elektrisch umgestellt haben. Einziger Knackpunkt momentan: Der Austausch der Batterie nach acht bis zehn Jahren bleibt ein teures Vergnügen, aber die meisten Hersteller geben großzügige Garantien.

Gas-Truck (2025, 16t)Elektro-Truck (2025, 16t)
Kaufpreis (Basis)180.000 €260.000 €
BAFA Förderung0 €bis 150.000 €
MautVollBis 2027 Null
Reichweite (real)900 - 1.100 km350 - 600 km
Tank-/Ladekosten pro 100 km50-65 €22-32 €
Wartungskosten/Jahretwa 4.000 €2.000-2.500 €

Ein Tipp, den viele unterschätzen: Schau auf Förderprogramme nicht nur bundesweit, sondern auch bei Bundesländern oder regionalen Energieversorgern. In NRW gibt’s zusätzliche Prämien für elektrische Nutzfahrzeuge, zum Beispiel 8.000 € extra, und manchmal für Ladeinfrastruktur einen Zuschuss. Elektro-LKW fahren kann unterm Strich im Jahr 2025 günstiger rauskommen, wenn du die Förderung clever ausnutzt.

Infrastruktur: Wo stehen wir bei Lade- und Tankmöglichkeiten?

Infrastruktur: Wo stehen wir bei Lade- und Tankmöglichkeiten?

Viele, die überlegen, auf Elektro umzustellen, sehen zuerst: Laden dauert, und die Infrastruktur ist noch ausbaufähig. Stimmt – aber es tut sich was. 2025 gibt es auf deutschen Autobahnen rund 120 Schnelllademöglichkeiten speziell für LKW, Tendenz steigend. Bis 2030 sollen laut Bundesverkehrsministerium etwa 1.000 Standorte stehen. Die EU macht Druck: Große Logistikachsen wie Rotterdam-Köln-München sollen bis Ende 2027 komplett elektrifiziert sein – mit Ladeinfrastruktur, die sich sehen lassen kann.

In der Praxis heißt das aber auch: Für viele tägliche Touren reicht es, nachts auf dem eigenen Betriebshof zu laden. Wer sowieso nur regionale Routen fährt, kommt mit einem einzigen Ladevorgang pro Tag klar. Planst du aber regelmäßig 800 km plus, bleibst du wenigstens in den nächsten zwei Jahren noch beim Gas vorne dabei.

Beim Tankstellennetz für Gas sieht’s solide, aber nicht rosig aus. CNG-Tankstellen schrumpfen leicht, weil immer mehr Anbieter aussteigen – LPG bleibt für die PKW-Fraktion, für Trucks ist Erdgas das Maß der Dinge. Aktuell gibt’s rund 800 echte LKW-taugliche Gas-Tankstellen in Deutschland. Trotzdem: Bei Fahrten nach Osteuropa oder Südspanien wird’s schon dünner, da sollte man seine Tour vorher echt genau planen.

Ein Thema sind auch Strompreise und Verfügbarkeit. Wer jetzt seine eigene Wallbox für LKWs aufstellt, braucht ordentlich Saft: 350 Kilowattstunden für eine Vollladung, das muss erstmal herkommen. Ladezeiten mit den neuesten Mega-Chargern liegen bei 60 bis 90 Minuten für 80% Füllung. Für Fahrer, die gerne in Ruhe Pause machen, kein großes Thema, der Zeitverlust hält sich in Grenzen. Trotzdem: Jede Minute, die stehenbleibt, ist für viele im gewerblichen Bereich bares Geld.

Umwelt, Nutzungsdauer und Restwert: Wie grün und wertstabil sind die Trucks?

Das stärkste Argument für den Elektro-LKW war lange „der Umwelt zuliebe“. Das Bild stimmt – aber nicht ganz so simpel, wie der Werbeprospekt es malt. Elektromotoren stoßen beim Fahren lokal zwar keine Abgase aus, aber der Strom ist nicht überall grün. Stand heute kommt etwa 62 Prozent des deutschen Strommix aus erneuerbaren Energien, Tendenz steigend. Je nach Stromanbieter und Region bist du sogar bei 100% Ökostrom. Wer den LKW mit Solarstrom vom eigenen Hallendach lädt, fährt praktisch emissionsfrei. Das sorgt dafür, dass die Städte leiser und sauberer werden – und oft reicht das schon für kostenlose Zufahrten in Umweltzonen oder besonders strenge Stadtgebiete.

Bei Gas-LKWs sieht die Bilanz nicht ganz so rosig aus. Zwar unterbieten die neuesten CNG-Modelle die NOx- und Feinstaubgrenzen deutlich, liegen aber beim CO2-Ausstoß immer noch etwa dabei, wie sparsame Diesel – im Schnitt etwa 20% weniger, aber weit weg von Null. Einige Speditionen setzen inzwischen auf Biogas aus Reststoffen – dann bist du schon ziemlich CO2-neutral unterwegs, das Angebot ist jedoch begrenzt und der Preis oft höher.

Spannend wird es beim Restwert. Noch 2022 waren gebrauchte Elektro-LKWs auf dem Markt fast Ladenhüter. Doch seit die großen Hersteller Garantiezeiten auf Batterien hochschrauben (teilweise zwölf Jahre), und Städte immer öfter Fahrverbote ankündigen, wächst der Markt rapide. Erste Auktionen 2025 zeigen: Top-gepflegte E-Trucks verlieren nach drei Jahren nur noch etwa 28% an Wert – Gas-LKWs dagegen 35-40%, weil viele Käufer Angst vor dem Ausstiegspolitik kriegen.

Fakt: Wer heute einen E-LKW kauft, kann sich meist noch auf einen vergleichsweise stabilen Restwert verlassen. Bei Gas-Modellen laufen mittelfristig die politischen Förderungen und Vorteile aus – und das merken Gebrauchtfahrzeughändler als erstes.

Dein Fahrprofil und der richtige Zeitpunkt: Für wen lohnt sich warten und für wen nicht?

Dein Fahrprofil und der richtige Zeitpunkt: Für wen lohnt sich warten und für wen nicht?

Die Entscheidung hängt im Kern davon ab, wie du den Truck einsetzen willst. Längst nicht jeder Fuhrpark ist gleich. Wer jeden Tag über 700 km abspult, und das quer durchs Land oder sogar international, fährt mit Gas weiterhin entspannter. Das Tankstellennetz ist besser ausgebaut, das Wiederaufladen dauert Minuten, nicht Stunden, und die Technik ist ausgereift. Wer aber ohnehin meist regional fährt, oft Stopps hat (Stichwort Tourenlogistik, Lieferverkehr, Müllentsorgung etc.), trifft mit dem Elektro-LKW eine zukunftssichere und wirtschaftlich oft clevere Wahl.

Noch ein Praxisbeispiel aus 2025: Die Edeka-Logistik in Süddeutschland betreibt seit Anfang des Jahres 45 vollelektrische 18-Tonner für die Belieferung von Filialen. Ergebnis nach acht Monaten: Die Stromkosten sind halb so hoch wie die ehemalige Gastank-Rechnung, die Wartungskosten sogar um 70% gesunken. Die Fahrer berichten, dass sie in den Städten die lautesten Außengeräusche inzwischen vom eigenen Radio hören und niemand mehr Diskussionen mit Anwohnern führen muss – weil kein Motor tuckert.

Wer maximal flexibel bleiben will, kann sich auch für ein Dual-System entscheiden. Einige Hersteller bringen gerade Modelle raus, die mit modularen Batteriepaketen und kleinen Gastanks ausgerüstet werden können – taugen für Spezialfälle, sind aber teurer.

Was viele vergessen: Die Lieferzeiten sind ein Thema. Für Elektro-LKWs beträgt ab 2025 die Wartezeit oft ein Jahr oder mehr – mit steigender Nachfrage. Wer sofort fahren will, bekommt einen Gas-Truck in Monaten, manchmal sogar Wochen. Dafür machen die Förderungen für E-Trucks gerade einen echten Preisvorteil. Wartest du also noch ein, zwei Jahre, wird die Technik wahrscheinlich günstiger und besser – riskierst aber, dass einige Prämien zum Auslaufen kommen oder das Wunschmodell weg ist.

Am Ende entscheidet oft das Bauchgefühl, aber auch die Fakten. Wer jetzt den Gas Truck kauft, fährt sicher noch ein paar Jahre solide – wer auf Elektro setzt, profitiert von Förderungen, niedrigeren Wartungskosten und einem technischen Vorsprung. Die ideale Lösung gibt’s nicht – aber einen Haufen Möglichkeiten, Fehler zu vermeiden.

Lukas Ehrlichmann

Lukas Ehrlichmann

Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.

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