Tesla vs. Benzinauto: Kostenvergleich für die Anschaffung und den Unterhalt

Viele fragen sich heute, ob ein Tesla ein Premium‑Elektroauto, das durch hohe Reichweite und schnelle Ladetechnik besticht langfristig günstiger ist als ein klassisches Benzinauto ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, das auf fossile Kraftstoffe angewiesen ist. Die Antwort hängt von vielen Variablen ab: Anschaffungspreis, Strom‑ und Kraftstoffkosten, Versicherung, Wartung, Abschreibung und staatliche Förderungen. Dieser Leitfaden rechnet die Gesamtkosten für ein typisches Modell‑3‑Setup gegenüber einem gängigen Mittelklasse‑Benziner durch und liefert Werkzeuge, damit du deine persönliche Kalkulation schnell erledigen kannst.
Kurzfassung
- Der reine Kaufpreis eines Tesla liegt meist über dem eines vergleichbaren Benziners, aber Förderungen reduzieren die Einstiegshürde.
- Strom kostet in Deutschland im Schnitt 32Cent/kWh, während ein Liter Superbenzin etwa 1,90€ kostet (Stand 2025). Das macht die Energiekosten pro 100km etwa 5€ bei einem Tesla Model3 und 12€ bei einem Benziner.
- Wartungsaufwand und Verschleißteile (Öl, Filter) fallen bei Elektroautos fast komplett weg - das spart rund 300€ pro Jahr.
- Versicherungsprämien sind beim Tesla leicht höher (ca.10% mehr) wegen höherer Reparaturkosten.
- Über einen Nutzungszeitraum von 8Jahren und 120.000km kann ein Tesla bei durchschnittlicher Fahrweise 2.500-4.000€ günstiger sein als ein Benziner.
Gesamtkosten verstehen - welche Posten zählen?
Um eine faire Vergleichsbasis zu schaffen, gliedern wir die Lebenszykluskosten in vier Hauptkategorien:
- Anschaffung & Förderung - Listenpreis, Rabatte, Umweltprämie, ggf. Leasingraten.
- Energieverbrauch - Strompreis (Strompreis Durchschnittlicher Preis für Haushaltsstrom in Deutschland, ca.32Cent/kWh 2025) vs. Benzinpreis (Kraftstoffpreis Preis pro Liter Superbenzin, ca.1,90€ 2025).
- Versicherung & Steuern - Kfz‑Haftpflicht, Teil‑/Vollkasko, jährliche Kfz‑Steuer (bei E‑Autos meist reduziert).
- Wartung & Abschreibung - Serviceintervalle, Reifen, Bremsen, Batteriedegeneration (Batteriekapazität Kapazität der Hochvoltbatterie, z.B.75kWh beim Model3), Wertverlust über die Jahre.
Beispielrechnung: Tesla Model3 Long‑Range vs. VW Golf 1.5TSI
Wir nehmen zwei Fahrzeuge, die in Deutschland häufig als Vergleich herangezogen werden. Die Zahlen beruhen auf Angaben von Herstellern, dem ADAC, dem Kraftfahrt-Bundesamt und durchschnittlichen Marktpreisen 2025.
Position | Tesla Model3 Long‑Range | VW Golf 1.5TSI |
---|---|---|
Listenpreis (inkl. MwSt.) | 48.900€ | 32.400€ |
Umwelt‑Prämie (max.) | -9.000€ | 0€ |
Netto‑Anschaffung | 39.900€ | 32.400€ |
Energieverbrauch (kWh/100km) | 15,5 | - |
Stromkosten (32Cent/kWh) | 62€ / 100km | - |
Kraftstoffverbrauch (l/100km) | - | 6,2 |
Benzinkosten (1,90€/l) | - | 118€ / 100km |
Energiekosten total (120000km) | 7.440€ | 14.160€ |
Versicherung (jährlich) | 1.150€ | 1.040€ |
Versicherung total (8Jahre) | 9.200€ | 8.320€ |
Wartung & Service | 1.200€ | 2.800€ |
Abschreibung (Restwert 8Jahre) | 22.500€ | 13.500€ |
Gesamtkosten | 79.240€ | 71.180€ |
Auf den ersten Blick erscheint der Benziner günstiger. Wenn du aber die Stromkosten mit dem Benzinpreis vergleichst, sparst du rund6.720€ - das senkt die Gesamtkosten des Teslas deutlich. Der entscheidende Faktor ist die Abschreibung: Elektroautos verlieren pro Jahr prozentual weniger vom Listenpreis, weil die Nachfrage nach batterie‑basierten Fahrzeugen hoch bleibt.

Welche Faktoren können die Rechnung kippen?
- Stromtarif: Wer zu Hause zu 30Cent/kWh lädt, spart mehr als ein Nutzer, der ausschließlich an Schnellladestationen zu 0,79€/kWh zahlt.
- Ladegewohnheiten: Hohe Jahreskilometerleistung (≥20.000km) erhöht den Nutzen des günstigeren Stroms, während Kurzstreckenfahrer weniger Unterschied merken.
- Versicherungsprämien: Bei jungen Fahrern können die Prämien für einen Tesla um bis zu 25% höher liegen, was die Gesamtkosten wieder anheben kann.
- Förderungen: In Bayern gibt es zusätzlich zur Bundes‑Umweltprämie regionale Zuschüsse von bis zu 5.000€ für private Ladeinfrastruktur.
- Wertverlust: Sollte der Gebrauchtmarkt für Batterien plötzlich einbrechen, könnte der Restwert schneller sinken - bisher aber stabil.
Checkliste für deine persönliche Kostenrechnung
- Bestimme den Brutto‑Listenpreis des gewünschten Modells (inkl. MwSt.).
- Rechne mögliche Förderungen (Bund, Land, Herstellerboni) ab.
- Schätze deinen jährlichen Kilometerstand. Mehr Fahrleistung erhöht den Energievorteil.
- Ermittle deinen durchschnittlichen Strompreis (Hausanschluss, ggf. Ökostrom‑Tarif).
- Für Benziner: Nutze den lokalen Kraftstoffpreis (Durchschnitts‑Super‑Preis).
- Berechne die Energiekosten pro 100km (kWh × Strompreis vs. l × Kraftstoffpreis).
- Füge erwartete Versicherungsprämien (Haftpflicht + Teil‑/Vollkasko) hinzu.
- Plane Wartungskosten (Serviceintervall, Reifen, Bremsen).
- Schätze die Abschreibung über 5‑8Jahre (Restwert‑Prozentsatz≈50% bei Elektro, 40% bei Benziner).
- Summiere alle Posten und vergleiche. Der günstigste Gesamtkosten‑Wert gewinnt.

Ergebnis - Wann lohnt sich ein Tesla?
Ein Tesla ist dann preislich attraktiv, wenn du:
- mindestens 15.000km/Jahr fährst,
- zu Hause zu einem Stromtarif von ≤35Cent/kWh lädst,
- von staatlichen Förderungen maximale Summen nutzen kannst,
- eine lange Haltedauer (≥5Jahre) planst, weil die Abschreibung dann geringer ausfällt.
Für Gelegenheitsfahrer, die selten ihre Elektroautos zu Hause laden, kann ein Sparmodell (z.B. ein kleiner Hybrid) günstiger bleiben. Trotzdem bietet ein Tesla langfristige Kostenvorteile bei nachhaltiger Nutzung und steigender Strompreisentwicklung.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel kostet das Laden an öffentlichen Schnellladestationen?
2025 liegt der Preis für das Schnellladen in Deutschland bei etwa 0,79€/kWh, wobei einige Betreiber mit 0,69€/kWh werben. Rechnet man das für das Model3 (ca.15,5kWh/100km) aus, kostet eine 100‑km‑Strecke rund79€ an einer Schnellladestation - deutlich teurer als das heimische Laden.
Fallen für einen Tesla höhere Steuern an?
Elektroautos profitieren von einer reduzierten Kfz‑Steuer. Für das Model3 beträgt die jährliche Steuer 0€ (bei Voll‑Elektro) bis maximal 100€ bei Mischformen. Ein vergleichbarer Benziner zahlt je nach Hubraum und Emission zwischen 150€ und 300€ pro Jahr.
Wie wirkt sich die Batterie‑Garantie auf die Gesamtkosten aus?
Tesla garantiert die Batterie‑Kapazität für 8Jahre oder 150.000km (je nachdem, was zuerst eintritt). Sollte die Reichweite vorzeitig um mehr als 30% sinken, übernimmt Tesla den Austausch - das reduziert das Risiko von hohen Ersatzkosten erheblich.
Lohnt sich das Laden mit Ökostrom?
Ökostrom‑Tarife liegen oft bei 30‑35Cent/kWh. Der Unterschied zum Standardtarif von 32Cent/kWh ist gering, aber ökologisch bietet es einen klaren Vorteil. Für die Gesamtkosten ist der Effekt minimal, jedoch steigert es die Nachhaltigkeit deines Fahrzeugs.
Wie schnell verliert ein Tesla an Wert?
Im Durchschnitt verliert ein Tesla nach fünf Jahren etwa 40% seines Listenpreises, während ein vergleichbarer Benziner etwa 50% verliert. Die höhere Nachfrage nach Gebraucht‑E‑Autos sorgt für stabilere Restwerte.

Lukas Ehrlichmann
Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.