LPG vs Erdgas-Backöfen: Unterschiede, Vor- und Nachteile einfach erklärt

Wer schon mal ein ordentliches, cross gebackenes Brot gegessen hat, das in einem Gasofen entstand, weiß: Gasbacköfen bringen eine ganz besondere Hitze ins Spiel. Aber Moment – nicht jeder Gasofen ist gleich. Es gibt LPG-Backöfen und solche, die mit Erdgas betrieben werden. Die meisten Leute denken an die niedrige Flamme am Gasherd, wenn sie Gasöfen hören, wissen aber nicht, dass allein die Gasart schon alles verändern kann. Hast du dich beim Küchenplanen schon gefragt: Welcher Typ passt eigentlich in mein Haus, und worauf muss ich achten? Genau da steigen wir ein und klären jede Frage, die du dich rund um Erdgas und LPG im Backofen-Kontext stellst. Übrigens: Laut Statista stand in Deutschland 2024 immer noch in jedem vierten Haushalt mindestens ein gasbetriebenes Küchengerät – ganz schön beeindruckend für eine Zeit, in der alles elektrisch wird, oder?
Funktionsunterschiede: Wie LPG- und Erdgas-Backöfen arbeiten
Erst mal: LPG steht für Liquefied Petroleum Gas, bei uns auch Flüssiggas genannt. Meist steckt Butan, Propan oder ein Gemisch davon in der Gasflasche. LPG wird, wie der Name sagt, unter Druck verflüssigt; daher die Flaschenform im Baumarkt und Campingbedarf. Erdgas dagegen kommt fast immer direkt übers Gasleitungsnetz ins Haus und besteht vor allem aus Methan. Während LPG in abgelegenen Dörfern (wo’s keine Leitung gibt) beliebt ist, findet man Erdgas überwiegend in Städten oder größeren Orten, weil es eine dauerhafte Leitung braucht. Klingt technisch? Das wird gleich spannend.
Worauf es ankommt: Die beiden Gase haben einen unterschiedlichen Brennwert, das heißt, sie liefern pro Kubikmeter verschieden viel Hitze. LPG heizt mit rund 25,8 kWh pro Kubikmeter, Erdgas schafft je nach Qualität nur 8,4 bis 11,5 kWh. Bedeutet: LPG-Öfen arbeiten meist effizienter und reagieren flotter. Aber Achtung – die Technik unterscheidet sich nicht nur im Detail. Ein Ofen, der mit LPG läuft, hat andere Düsen als ein Erdgasgerät; das Gas kommt nämlich mit ganz unterschiedlichen Drücken an. Versuchst du, LPG durch einen Erdgas-Backofen zu jagen? Kannst du gleich die Feuerwehr rufen. Wer umrüsten will, muss extra Kit kaufen und Fachleute ranlassen.
Vielleicht hast du schon erlebt, dass LPG-Backöfen draußen auf Baustellen oder beim Camping genutzt werden. Kein Wunder – sie sind mobil, weil du einfach die Gasflasche mitnehmen kannst. Solche Flexibilität gibt’s mit Erdgas nicht. Da brauchst du die Leitung – was durchaus ein Nachteil ist, wenn beim Kochen draußen plötzlich der Strom ausfällt und du kein festes Gasnetz hast. Im Gastronomiebereich setzen viele Profis auf Erdgas, weil die Versorgung sicherer ist und sich Kosten besser kalkulieren lassen.
Beide Ofentypen zünden das Gas meist mit Piezozündung (die klickende Knopftechnik, die Funken erzeugt) oder per elektronischer Zündeinheit. Und: Die Flamme ist sichtbar – viele schwören auf das "offene Feuer", weil sie punktgenau die Temperatur kontrollieren können. Wer Wert auf knusprige Unterhitze legt, kommt an Gas kaum vorbei.
Installation und Sicherheit: Was musst du bei Gasöfen beachten?
Schon beim Anschließen geht es ans Eingemachte. Erdgasofen? Da brauchst du den Fachmann – der darf per Gesetz ran, prüft regelmäßig die Dichtheit und stellt alles sauber ein. Anschlüsse passieren direkt an die Leitung; da steckt keine Flasche dahinter. LPG-Backöfen laufen mit Flaschen – du kannst sie, wenn du weißt, was du tust, selbst anschließen. Wichtig: Immer den richtigen Druckminderer benutzen (meist 50 mbar für Haushaltsgeräte), sonst schießt dir schnell zu viel Gas in den Ofen.
Was viele unterschätzen: Lüftung. Wer mit Gas kocht oder backt, erzeugt Abgase, vor allem Kohlendioxid und im schlimmsten Fall auch Kohlenmonoxid, wenn das Gas nicht komplett verbrennt. Moderne Geräte haben zwar Sensoren, aber ein gekipptes Fenster beim Betrieb: Pflicht! Bei Erdgasanlagen ist zusätzlich oft eine Zwangsbelüftung vorgeschrieben. 2024 hat die DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) die Richtlinie G 600 noch einmal verschärft, weil gerade nach Corona viele ihre Küchen neu planten und ausbauten.
Unterm Strich sind Gasöfen sicher – wenn sie ordentlich installiert und korrekt verwendet werden. In den letzten drei Jahren gab’s laut TÜV-Statistik bei richtig gewarteten Geräten fast keine Unfälle. Wirklich heikel wird’s eher, wenn Leute meinen, alte Gasöfen selbst umrüsten zu können. Spoiler: Keine gute Idee.
Auch interessant: Die Lebensdauer von Gasbacköfen liegt durchschnittlich zwischen 12 und 18 Jahren. Allerdings prüft der Schornsteinfeger regelmäßig, ob alles dicht ist, was bleibt. Kleine Wartungsarbeiten, wie das Reinigen der Brennerdüsen, bekommst du mit Erklärung selbst hin. Aber sobald Probleme mit der Flamme oder auffällige Gerüche auftreten – unbedingt abschalten und den Profi holen. Vorsicht bei LPG-Flaschen: Nie länger in der Sonne lagern, die Explosionsgefahr steigt enorm.
Zum Thema Befestigung: LPG-Flaschen müssen im Innenraum in vielen Bundesländern gesichert werden, um ein Umkippen zu verhindern. Nicht vergessen: Ersatzflasche nie neben dem Ofen aufbewahren!

Kostenvergleich: Verbrauch, Preise und Wartung im Alltag
Jetzt zur Frage, die im Alltag wohl am meisten zählt: Was kostet mich welcher Gasofen? Der Brennwert ist nur die halbe Wahrheit. LPG ist effizienter, aber der Literpreis liegt in Deutschland meist deutlich über dem von Erdgas. Stand Sommer 2025 zahlt man für eine 11-kg-LPG-Flasche etwa 18 bis 25 Euro, während Erdgas gemäß Vertrag bei etwa 10 bis 12 Cent pro kWh eingependelt ist. Aber: LPG-Öfen brauchen weniger Gas für dieselbe Hitze, weil sie heißer brennen.
Hier ein Beispiel, was 2024 für ein typisches Haushaltsbrot an Kosten anfallen kann (bei einem Verbrauch von 1 kWh):
Gasart | Kosten pro kWh | Kosten pro Backvorgang (1kWh) |
---|---|---|
LPG | 0,21 € | 0,21 € |
Erdgas | 0,11 € | 0,11 € |
Was sofort auffällt: Erdgas punktet beim Preis, wenn ein Anschluss vorhanden ist. Für die ländliche Ferienwohnung ohne Leitung lohnt sich LPG, trotz etwas höherer Fixkosten. Nicht vergessen: Der Transport und die Lagerung von Flaschen machen LPG minimal teurer und logistisch aufwendiger.
Bei der Wartung macht Gas generell nicht viel Ärger: Düsen reinigen, bei LPG den Druckminderer regelmäßig checken, bei Erdgas alle paar Jahre den Fachmann ranlassen. Eventuelle Reparaturen sind bei beiden Öfen ähnlich teuer; Ersatzteile gibt's meist problemlos. Tipp aus der Praxis: Kontrolliere jährlich die Dichtheit aller Schläuche, und tausche sie spätestens alle fünf Jahre aus – egal, welches Gas du nutzt.
Natürlich hat Gas im Vergleich zu Strom einen Vorteil: Fällt der Strom aus (kommt ja mittlerweile wegen Netzengpässen öfter vor), läuft der LPG-Ofen weiter, solange Gas in der Flasche steckt. Erdgas-Öfen brauchen oft aber einen Funken zum Zünden – geht der Strom aus, klappt’s nur noch mit Streichholztrick. Gas ist unabhängiger, gerade auf dem Land oder beim Camping.
Stichwort Umwelt: LPG hält sich wacker, trotz seines fossilen Ursprungs – weil es besonders sauber verbrennt. Erdgas ist auch nicht schlecht, schafft aber im CO₂-Vergleich minimal besser ab. Wer auf Nachhaltigkeit achtet, sollte prüfen, ob ein Mix mit Biogas möglich ist (mittlerweile auch im Angebot bei Erdgasversorgern).
Praxistipps & Alltagserfahrung: Welcher Ofen passt für wen?
Nach vielen Gesprächen mit Köchen zeigt sich: Wer flexibel bleiben und überall backen will, greift zu LPG. Einmal investiert, kann der LPG-Ofen ohne Umbau an nahezu jedem Standort stehen. Wer Wert auf Komfort, günstigen Brennstoff und keinen Flaschenwechsel legt, fühlt sich mit Erdgas wohler. Familien in Städten mit Erdgasanschluss profitieren klar: Keine Flaschen schleppen, konstante Versorgung, günstigere Preise. Der kleine Nachteil: Bei Umzug oder Baustelle sind sie aufgeschmissen.
Für Freunde des Outdoor-Cooking gibt’s kaum bessere Lösungen als einen LPG-Backofen. Hier ein paar Tipps aus dem Alltag:
- Nutze immer den richtigen Druckminderer – je nach Gerät sind 30 oder 50 mbar vorgeschrieben.
- Kontrolliere nach jedem Flaschenwechsel die Anschlüsse mit Lecksuchspray oder Seifenwasser.
- Stelle die LPG-Flasche nicht neben offene Fenster oder in direkte Sonne – Hitze erhöht die Explosionsgefahr.
- Wechsel Düsen und Schläuche nur mit Anleitung des Herstellers. Falsche Teile können lebensgefährlich sein.
- Halte Lüftungswege frei und lasse bei Erdgas regelmäßig die Gasleitung von Profis checken.
Ein echter Geheimtipp: Für sehr ambitionierte Hobbybäcker gibt es spezielle Umrüstsets (meist beim Hersteller erhältlich), falls du deinen Lieblingsbackofen von Erdgas auf LPG oder umgekehrt umrüsten willst. Aber: Die Montage gehört zu 100 Prozent in professionelle Hände, alles andere ist gefährlicher Pfusch.
Für die Auswahl eines passenden Ofens hilft diese Faustregel: Wird’s stationär, günstig und planbar, dann Erdgas. Wird’s mobil, flexibel oder nur selten gebraucht – LPG. Relative Neueinsteiger auf dem deutschen Markt sind Hybridöfen, die beides verarbeiten können – sie sind aber aktuell (Sommer 2025) noch selten und teuer.
Und last but not least: Im Freundeskreis reichen die Meinungen auseinander. Manche schwören auf das urige Gefühl beim LPG-Backen im Schrebergarten, andere lieben das bequeme Handling in der Stadt. Die Wahrheit liegt – wie so oft – irgendwo dazwischen. Fakt ist aber: Kein elektrischer Ofen bringt so eine direkte, fluffige Hitze wie Gas. Das weiß jeder, der schon mal Pizza wie aus Neapel zuhause backen wollte.

Lukas Ehrlichmann
Ich bin ein Automobil-Experte mit großer Leidenschaft für die neuesten Trends und Technologien in der Branche. Meine Spezialität liegt in der Bewertung und Analyse von Fahrzeugen sowie in der Fortbildung über umweltschonende Antriebe. Ich schreibe gerne informative Artikel und Blogposts über grüne Energie und wie diese die Automobilindustrie revolutioniert.